05.08.2016 – Niedersachsen

Hofanlage Leiseberg in Hameln-Tündern wird gefördert

Die Hofanlage Leiseberg in Hameln © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Die Hofanlage Leiseberg in Hameln © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Falke

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Im Schatten der Thie

Für die Fachwerksanierung der Hofanlage Leiseberg in Hameln-Tündern im Landkreis Hameln-Pyrmont stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, 60.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 8. August 2016 um 12.00 Uhr im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen an Denkmaleigentümer Friedrich Leiseberg.

Das 1001 erstmals urkundlich erwähnte Tündern liegt etwas südlich von Hameln an der Weser. Die U-förmig angelegte Hofanlage Leiseberg liegt dort im Ortszentrum unmittelbar gegenüber des historischen Dorfmittelpunkts "Thie", der noch heute Ausgangs- und Versammlungspunkt vieler dörflicher Aktivitäten ist. Der Thie ist ein mit Mauern eingefriedeter, erhöht stehender und grasbewachsener Platz mit einem steinernen Tisch unter Linden.

Zentrum der Hofanlage ist das Fachwerkgebäude von 1827. Das Haus bildet eine Einheit mit der angrenzenden Scheune, bei der die Durchfahrt in die Hofanlage möglich ist. Zur Straßenfront ist das Gebäude ortsbildprägend für den gesamten Ort. Der nördlich ausgerichtete Schaugiebel orientiert sich an der platzartigen Straßensituation. Neben dem großen Torbogen prägen vor allem die naturkrummen Ständer und Gefache mit Sichtmauerwerk das Bild.

Die Fachwerkkonstruktion muss nach längerem Leerstand an zahlreichen Stellen wiederhergestellt oder erneuert werden. Die Kinder der Eigentümer wollen den Hof für die Zukunft erhalten, indem sie die Baulichkeiten für Wohnzwecke ausbauen. Ein in der denkmalgerechten Sanierung erfahrenes Ingenieurbüro unterstützt die Eigentümer dabei, den Umbau denkmalgerecht sinnvoll anzugehen, so dass die Originalsubstanz und insbesondere die Originaldisposition der Raumeinheiten bewahrt werden. So bleibt der Zeugniswert des Inneren und des Äußeren erhalten.

Vorrangige Arbeiten sind das undichte Dach und die in großen Bereichen verfaulten und zersetzten Fachwerkbalken. Fundamentschäden, starker Schimmelbefall durch feuchte Grundmauern und fehlende Fenster stehen ebenfalls zur Restaurierung an. Alles in allem werden Fassade und Fachwerk saniert, das Dach neu eingedeckt, der Fußboden abgesenkt und eine denkmalverträgliche Innendämmung zu stemmen sein.

Die Hofanlage ist nunmehr eines der über 340 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.