Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut Renovierungsarbeiten am frühbarocken Hofgestüt Bleesern in Wittenberg. In diesen Tagen erreicht der Fördervertrag in Höhe von 35.000 Euro für die Reparatur des historischen Daches über dem Ostflügel den vor Ort wirkenden Förderverein. Die denkmalgeschützte Hofanlage gehört zu den über 630 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie den Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.
Zum Objekt
Das 1486 gegründete Hofgestüt Bleesern liegt am Rand von Seegrehna, südwestlich der Lutherstadt Wittenberg. Die frühbarocke Anlage ist das älteste datierte Beispiel für den Bautyp des "Zahmen Gestüts" in Europa. Die landesherrliche Pferdezucht wurde im 17. Jahrhundert zu einer höfischen Repräsentationsaufgabe, als veränderte Zuchtmethoden die Errichtung großer, fester Ställe erforderten. Fürstliche Architekten planten Gestüte als in sich geschlossene Gebäudeensembles, die den Regeln der Schlossbaukunst folgten.
Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg erfolgte zwischen 1675 und 1686 der Wiederaufbau der noch heute erhaltenen Gebäude nach dem Entwurf des sächsischen Hofarchitekten Wolf Caspar von Klengel. Von der entstandenen Vierseitanlage sind heute nur noch drei Flügel in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden. Es handelt sich um Massivbauten aus Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk mit Walmdächern.