25.04.2022 – Bremen

In Bremen fördert die DSD 2022 mindestens 4 Denkmale

Das Alte Kraftwerk Kaiserschleuse in Bremerhaven * Foto: Dr. Antje Wewetzer

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Die ehrenamtliche Wissenschaftliche Kommission empfiehlt bundesweit 425 Förderprojekte

In Bremen will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr wenigstens vier Denkmale fördern, darunter das Alte Kraftwerk Kaiserschleuse in Bremerhaven. Der Alte Hafen entstand ab 1827, der Neue Hafen ab 1847 und der Kaiserhafen ab 1872. Zu letzterem gehört die ab 1892 errichtete Kaiserschleuse, die 1897 eingeweiht wurde. Sie ermöglicht einen tidenhubunabhängigen Zugang der Hafenbecken zur Weser. Mit 223 Metern Länge und einer Breite von 45 Metern war sie zur Erbauungszeit die weltgrößte Seeschleuse. Zur Schleusenanlage gehörten auch verschiedene Hochbauten, von denen nur die einstige Kraftzentrale an der Lohmannstraße erhalten ist. Der verputzte Zweihallenbau barg ursprünglich Stromgeneratoren und Druckwasserpumpen, da die Schleusentore hydraulisch betrieben wurden. Die historistische Zweiturmfassade wurde in Neorenaissance-Formen gestaltet. In ihren beiden Türmen befanden sich die Akkumulatoren, also die Druck erzeugenden Gewichte.

Mit Abschluss der Tagung der ehrenamtlich wirkenden Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können sich 425 Denkmaleigentümer im ganzen Land auf Fördermittel für ihr geplantes Bauvorhaben freuen. Fünf Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften beraten den DSD-Vorstand bei der Auswahl der Förderprojekte. Auch diesmal möchte die DSD wieder wie in den Vorjahren weitere 50 bis 100 Denkmale unterstützen. Das hängt freilich ab von der Höhe der bis Jahresende eingeworbenen Spenden, der Erträge der treuhänderischen Stiftungen in der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Mit dem Versand der positiven Zusagen beginnt offiziell das Förderjahr 2022 der DSD.

Die DSD leistet ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutsamkeit der Denkmalpflege nur dank eines großen bürgerschaftlichen Vertrauens sowie der Unterstützung ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto. Die Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versteht sich auch als Anerkennung des oft beispielhaften Einsatzes der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden für ihr Denkmal. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit rund 660 Millionen Euro für über 6.300 Denkmale zur Verfügung stellen. Mit rund 200.000 Förderern hat sie sich zur wohl größten Privatinitiative für die Denkmalpflege in Deutschland entwickelt.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.