In Nordrhein-Westfalen will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr wenigstens 38 Denkmale fördern, darunter die Potentinus-Statue in der Basilika Kloster Steinfeld. Weithin bekannt machte Kloster Steinfeld der „Apfelheilige“ Hermann Josef (1150-1241), der hier lebte und wirkte. Die zwischen 1142 und 1150 erbaute, dreischiffige Pfeilerbasilika gilt als eine der frühesten deutschen Gewölbekirchen. Das Kirchenschiff wird ergänzt durch einen Westbau, einen mächtigen Vierungsturm und ein quadratisches Chorhaus mit halbrunder Apsis. In der Kirche sind alle Kunstrichtungen von der Romanik bis hin zu modernen Stahlapplikationen sehenswert. Gefördert wird die im linken Seitenschiff stehende farbig gefasste, überlebensgroße Plastik des hl. Potentinus aus dem 15. Jahrhundert. Die qualitätvolle, in bewegtem Duktus gearbeitete Figur zeigt den Heiligen in ritterlicher Gewandung mit Rüstung und Mantel als aquitanischer Herzog.
Mit Abschluss der Tagung der ehrenamtlich wirkenden Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können sich 425 Denkmaleigentümer im ganzen Land auf Fördermittel für ihr geplantes Bauvorhaben freuen. Fünf Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften beraten den DSD-Vorstand bei der Auswahl der Förderprojekte. Auch diesmal möchte die DSD wieder wie in den Vorjahren weitere 50 bis 100 Denkmale unterstützen. Das hängt freilich ab von der Höhe der bis Jahresende eingeworbenen Spenden, der Erträge der treuhänderischen Stiftungen in der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Mit dem Versand der positiven Zusagen beginnt offiziell das Förderjahr 2022 der DSD.
Die DSD leistet ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutsamkeit der Denkmalpflege nur dank eines großen bürgerschaftlichen Vertrauens sowie der Unterstützung ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto. Die Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versteht sich auch als Anerkennung des oft beispielhaften Einsatzes der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden für ihr Denkmal. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit rund 660 Millionen Euro für über 6.300 Denkmale zur Verfügung stellen. Mit rund 200.000 Förderern hat sie sich zur wohl größten Privatinitiative für die Denkmalpflege in Deutschland entwickelt.
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