30.11.2018 – Bayern

In Patersdorf fördert die DSD das ehemalige Wohnstallhaus im Tradweging

Handlungsbedarf nach längerem Leerstand

Für die Instandsetzung des Wohnstallhauses im Tradweging 12 in Patersdorf stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 20.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht die Denkmaleigentümer Gerlinde und Alois Adam in diesen Tagen.

Das Wohnstallhaus wurde in regionaltypischer Weise als Teil einer ehemalig geschlossenen Hofanlage in idyllischer Hanglage im Bayerischen Wald Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Nach Norden schließen Stall und Stadel an. Der eineinhalb- bzw. zweigeschossige Flachsatteldachbau des Hauptgebäudes mit verschaltem Giebelschrot hat ein massives Erdgeschoss und einen aufgesetzten Blockbau. Der Grundrissaufbau des Waldlerhauses ist symmetrisch. Es wird von Westen durch einen Flez in der Gebäudemitte erschlossen. Davon ist das erste Obergeschoss über eine einläufige bauzeitliche Holztreppe zu erreichen. Das Hauptgebäude weist außen wie innen noch wesentliche Originaldetails der bauzeitlichen Ausstattung auf, so an den Putzoberflächen, den Bodenbelägen und Deckenuntersichten, den Eingangs- und den hervorragend gearbeiteten Zimmertüren.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz leistet mit der Förderung des Wohnstallhauses Tradweging einen Beitrag zur denkmalgerechten Bewahrung des volksbaukünstlerischen Bautyps "Waldlerhaus" im Bayerischen Wald, der von Leerstand und Verfall bedroht ist, im Übrigen auch durch „Rettung“ mittels zu starker Überformung der Denkmalsubstanz.

Handlungsbedarf besteht, weil durch längeren Leerstand und nur temporär durchgeführten Bauunterhalt in Teilbereichen wie Fundament, Dachwerk und Putzoberflächen bereits stärkere Schäden aufgetreten sind. In dem Wohnstallhaus werden unter Berücksichtigung der Denkmalsubstanz Ferienwohnungen eingerichtet. Die große Stube im Erdgeschoss wird Gemeinschaftsraum. Weitere Räume werden unter Wahrung der historischen Raumaufteilung eingerichtet. Im Obergeschoss entstehen drei Ferienwohneinheiten. In den Kopfbau des Nebengebäudes wird eine Hackschnitzelheizung integriert.