13.07.2021 – Schleswig-Holstein

Instandsetzungen in St. Maria – St. Vicelin in Neumünster

Besonders sind die Treppentürme im Außenbau sowie die Ausschmückung der Kassettendecke

Einen Fördervertrag über 25.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für Instandsetzungen in der Kirche St. Maria – St. Vicelin in Neumünster zur Verfügung. Der Beitrag dient insbesondere der Konservierung und Reinigung der Decke und der marmorierten Pfeiler und Pilaster. Das Gotteshaus aus dem späten 19. Jahrhundert gehört zu den über 230 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Die katholische Kirche St. Maria – St. Vicelin in der schleswig-holsteinischen Kreisstadt Neumünster steht mit dem benachbarten Pfarrhaus unweit des Bahnhofs und wird heute von Bahngleisen und einem großen Einkaufscenter umfangen. Die Kirche wurde 1893 als ziegelsichtige Backsteinbasilika in neoromanischem Stil erbaut. Nach der Innenrenovierung 1966, die eine umfassende Purifizierung mit sich gebracht hatte, wurde bei einer erneuten Restaurierung in den 1990er Jahren der historische Raumeindruck wiederhergestellt und die bauzeitliche Ausstattung neu geordnet. Der Bau ist eine typisch neoromanische Kirche des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ihre Besonderheiten sind die symmetrisch angeordneten Treppentürme im Außenbau sowie die Ausschmückung der Kassettendecke im Innenraum.

Die dreischiffige Kirche schließt mit einem vielseitigen Chor, der außen rund wirkt. Im Südwesten steht der Turm mit rundbogigen Zwillings- und Drillingsfenstern sowie Schalllucken und einer Turmuhr. Ihn bekrönt ein spitzer Helm. Die zwei, den Turm flankierenden, runden Treppentürme reichen bis zur Traufe des Langhauses und schließen mit spitzen Kegeldächern. Das Hauptschiff deckt ein Satteldach, die Seitenschiffe Pultdächer. Das Mauerwerk der Obergaden- und der Seitenschiffwände strukturieren je fünf rundbogige Doppelfenster sowie Lisenen, sie schließen mit einem Rundbogenfries. Der etwas niedrigere Chor besitzt dieselbe Gliederung wie das Kirchenschiff, er wird durch einfache Rundbogenfenster belichtet. An der Nord- und der Südseite des Chors befinden sich kleinere, eingeschossige Anbauten.

Das Hauptportal befindet sich am Kirchturm, es wird von zwei steinernen Säulen mit Kelchkapitellen über Dreiecksgiebel getragen. Über der Eingangstür des gestaffelten Rundbogenportals zeigt ein halbrundes Steinrelief die Gottesmutter mit Kind und beidseits Engel. Den in hellen Farbanstrichen gehaltenen Innenraum belichten Obergadenfenster.