28.10.2015 – Presse , Hamburg

Jakob Kuchenbuch und Constantin Pritz spielen in der Pankratiuskirche für die Arp-Schnitger Orgel

Einladung zum Benefiz-Konzert

Am Sonntag, den 1. November 2015 um 17.00 Uhr lädt das Ortskuratorium Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zu einem Benefizkonzert in die Pankratiuskirche, Organistenweg 7 in 21129 Hamburg-Neuen­felde ein. Das Duo Jakob Kuchenbuch und Constantin Pritz, Studenten der Hochschule für Musik und Theater, spielt Werke für Cello solo und 2 Celli von Johann Sebastian Bach, Barrière und Kummer. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um eine Spende für die Arp-Schnitger-Orgel in der Kirche, ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wird gebeten. Vor dem Konzert führt Organist Hilger Kespohl um 16.15 Uhr durch die Kirche.

Die Arp-Schnitger-Orgel in der Neuenfelder St. Pankratius-Kirche gehört zu den 32 Förderprojekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Hamburg, die zwischen 1683 und 1688 gebaut wurde. Die 1682 in nur sieben Monaten auf dem Fundament eines romanischen Vorgängerbaus errichtete Kirche hat auch das ursprüngliche Kirchenmobiliar und die originale barocke Deckenmalerei bewahrt.

Die zweimanualige Orgel hat 34 Register und ist damit die größte Orgel ihrer Art aus Arp Schnitgers Werkstatt. Das Erscheinungsbild dominieren Marmor-Imitationsmalereien in Grün und Rot sowie die vergoldeten Schmuckschnitzereien. Beim Orgelneubau für Neuenfelde konnte Schnitger sein eigenes Konzept umsetzen. Für den Erhalt des Instruments schlug er vor, dass jeder Emporen-Besucher einen Heller spenden solle. Diese Tradition bestand bis 1974.

Im Lauf ihrer über 300-jährigen Nutzungsgeschichte wurde die Orgel mehrfach restauriert und teilweise umgebaut. Bereits 1750 entfernte der Orgelbauer Jakob Albrecht aus dem Rückpositiv das Trichterregal und stellte an seine Stelle das Krummhorn aus dem Oberwerk. An dessen Stelle kam eine neue Vox humana 8'. Im Jahre 1867 hob Johann Hinrich Röver das Rückpositiv auf und errichtete ein Hinterwerk mit sechs Stimmen, in das er Teile aus dem Rückpositiv nahm. Heinrich Röver entfernte rund 20 Jahre später mehrere Teile im Oberwerk und im Pedal. 1925 und 1926 kam es unter Jahnn und Kemper zu einer Wiederherstellung des Rückpositivs, 1938 setzte Paul Ott neue gemischte Stimmen und Ausgleichsbälge ein und überarbeitete die Orgel im Jahr 1955 zugunsten einer neuen Intonation und eines erniedrigten Winddruckes. Es wird allgemein von "drei wesentlichen Veränderungen" gesprochen. Heute stammen noch rund 50 bis 60 Prozent der rund 2.050 Pfeifen aus dem Originalbestand.