11.12.2012 – Presse

Jetzt geht’s ans Mauerwerk

Deutsche Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag in Velbert-Neviges

Kurzfassung: Karin Lehmann vom Ortskuratorium Dortmund und Regine Vogt vom Ortskuratorium Bochum der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringen am 13. Dezember 2012 um 14.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 80.000 Euro für die Mauerwerkssanierung von Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges. Das Dokument nimmt Bürgermeister Stefan Freitag im Beisein von Andrea Naber von WestLotto vor Ort entgegen. Schloss Hardenberg, erstmals als Wasserburg im 15. Jahrhundert erwähnt, gehört zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung mit Sitz in Bonn dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale - der Lotterie, die Gutes tut - allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Bereits 2005 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Instandsetzung der Dachkonstruktion von Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges im Landkreis Mettmann mit 200.000 Euro. Nun überbringen Karin Lehmann vom Ortskuratorium Dortmund und Regine Vogt vom Ortskuratorium Bochum der DSD am Donnerstag, den 13. Dezember 2012 um 14.00 Uhr einen zweiten Fördervertrag, diesmal in Höhe von 80.000 Euro, für die Sanierung des Mauerwerks, insbesondere der tragenden Innenwände im Kellergeschoss, dessen Gewölbe und Mauerwerk gesichert werden müssen. Den Vertrag nimmt vor Ort Bürgermeister Stefan Freitag im Beisein von Andrea Naber von WestLotto entgegen. Bund, Land und Kommune beteiligen sich ebenfalls an den Maßnahmen.

Anstelle einer aufgegebenen Höhenburg entstand im Hardenberger Bachtal eine erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnte Wasserburganlage. Zu dem Ensemble gehörte eine wasserumwehrte Insel, auf der die Hauptburg stand, und eine vorgelagerte dreiflügelige Vorburg. Besitzerwechsel führten zum Aus- und Umbau der Anlage, die durch die Familie von Wendt im 17. und 18. Jahrhundert gänzlich zum barocken Schloss umgestaltet wurde.

Die Hauptburg war ursprünglich ein Winkelbau, in dessen Südostecke ein über Verbindungsbauten integrierter Wohn- und Wehrturm stand. Ein Ringmauerwall mit vier Ecktürmen umgab die Veste. Diese Hauptburg auf quadratischem Grundriss über Gewölbekellern wurde mit der Zeit zu einem dreigeschossigen, verputzten Bruchsteinbau. Zugang zu dem Haus, das inmitten eines trocken gelegten Wassergrabens stand, gewährte eine Brücke und ein mittig angelegtes zweiflügeliges Rundbogenportal mit Natursteingewänden. Den Eingang akzentuierte der darüber befindliche Balkon mit dreigeteilter Fenstergestaltung und einem abschließenden Wappenstein. Die Fassaden gliedern Hochrechteckfenster mit Gewänden aus Ruhrsandstein. Das verschieferte Mansarddach kam nach einem Brand 1785 auf das Haus. Im Inneren ist die erhaltene repräsentative Treppenanlage erwähnenswert.

Die Ringmauer ist wehrtechnisch bedeutsam, allerdings hat man deren Torhaus im 19. Jahrhundert abgebrochen. Die Mauer ergänzen vier niedrige, runde Batterietürme, die über gedeckte Verbindungsgänge erreichbar sind, sie hatte man in die Wallmauern eingebaut.

Die marode Dachdeckung des Hauptbaus führte zu umfangreichen Schäden in der Dachkonstruktion und bei den Decken. Durch die aufsteigende Feuchtigkeit, aber auch durch Versalzung fiel der Außenputz großflächig von den Wänden. Veränderungen im Gefüge hatten einen Teil der Kellergewölbe statisch gefährdet. Nachdem zunächst die Zimmermannsarbeiten am Gebäude und danach die Dachgauben und die Dachdeckung in Moselschiefer und altdeutscher Deckung erfolgt waren, kann jetzt die Sanierung des Mauerwerks beginnen.

Schloss Hardenberg ist eines von über 300 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.