23.07.2018 – Hessen

Johannisberger Klause in Oestrich-Winkel wird weiter gefördert

Johannisberger Klause in Oestrich-Winkel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

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Johannisberger Klause in Oestrich-Winkel © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

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Wohnhaus, Kapelle, Scheune und Kelterhaus

Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der DSD, besucht am Mittwoch, den 25. Juli 2018 um 14.00 Uhr bei einem Presse- und Fototermin vor Ort gemeinsam mit Andreas Marx von Lotto Hessen Denkmaleigentümer Paul Graf von Schönborn, um sich die weiterführenden Arbeiten zur Instandsetzung des Daches der Johannisberger Klause erläutern zu lassen.

Die DSD stellte bereits vor zwei Jahren 100.000 Euro und in diesem Jahr weitere 50.000 Euro für die zimmermannsmäßige Instandsetzung der Dachkonstruktion und der Decken sowie für die Neueindeckung in Schiefer zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Die Johannisberger Klause gehört zu den über 200 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Hessen fördern konnte.

In der Nähe des Ortes Winkel im Rheingau unterhalb des Schlosses Johannisberg inmitten von Weinbergen und einer malerischen Landschaft liegt die Johannisberger Klause. Sie wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Klause Sankt Georg des Benediktinerklosters auf dem Johannisberg gegründet. 1452 wurde die Klause aufgehoben und diente fortan als Vorratshaus des Mönchsklosters, bis sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Grafen von Schönborn überging, die daneben eine Mühle errichteten und die Anlage bis um 1900 betrieben. Danach verfiel sie.

Das heutige Ensemble der Johannisberger Klause besteht aus dem lang gestreckten, eingeschossigen Wohnhaus mit einem hohen Satteldach und einem Dachhäuschen aus dem Jahr 1620, einer Kapelle, einer Scheune und einem Kelterhaus. Umgeben wird das Anwesen von einer Bruchsteinmauer. Das Bruchsteinmauerwerk der Bauten war wohl ursprünglich verputzt. Die Fenster- und Türgewände bestehen aus Sandstein. Östlich an das Wohnhaus angebaut steht die aus einem kleinen, einstmals gewölbten Saal bestehende St. Georg-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert mit einem gleichbreiten Rechteckchor, den ein Kreuzrippengewölbe auf Konsolen überspannt. Der Altar stammt aus der Zeit um 1680.

Vandalismus und Leerstand führten zu massiven Schäden, so durch eine undichte Dachdeckung statische Schäden an der Dachkonstruktion und durch mangelhafte Wasserableitung an der Mauerkrone. Die vorgesehenen Maßnahmen dienen dazu, die Dachkonstruktion wieder umfassend instandzusetzen.