08.09.2016 – Brandenburg , Tag des offenen Denkmals® , Jugend

Jugendbauhütte Brandenburg/Berlin restaurierte das Mausoleum Snethlage auf dem Kraatzer Friedhof

Hier wurde ein Denkmal beispielhaft gemeinsam erhalten

Vier Jahrgänge der Jugendbauhütte Brandenburg/Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützten die Restaurierung des denkmalgeschützten Mausoleums der Familie Snethlage in Kraatz, das am kommenden Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals am 11. September 2016 wieder eingeweiht wird. Ein gelungenes Beispiel für das Denkmaltags-Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“.

Um 10.00 Uhr begrüßt Bernd Henning, der Leiter der Jugendbauhütte, die Gäste in der nahegelegenen Kirche, bevor die Familie und ein Vertreter des Museums Goeldi aus Brasilien ein Grußwort sprechen. Im Anschluss daran berichten die Akteure über die Restaurierung der Gedenktafeln im Mausoleum und stellen die Jugendbauhütte und ihre Aktivitäten mit einem kurzen Film vor. Um 11.00 Uhr wird das Mausoleum feierlich enthüllt. Ab 13.00 Uhr erklingt Orgelmusik in der Kirche und folgt ein buntes Programm mit Vorträgen, halbstündlichem Friedhofsrundgang, Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum und Handwerksvorführungen der Jugendbauhütte. Einen Bildervortrag zum Mausoleum haben Schüler des Strittmatter-Gymnasiums in der Kirche vorbereitet.

Das Mausoleum in Kraatz wurde 1872 für den Pfarrer Emil Snethlage und seine Frau Elisabeth erbaut, bestattet ist dort auch deren Enkel Giesbert. Eine Tafel erinnert zudem an die Pfarrerstochter Dr. Emilie Snethlage, eine bedeutende Ornithologin und Ethnologin, die am 25. November 1929 auf einer Exkursion durch den Brasilianischen Urwald verstarb, dessen zahlreiche unbekannte Vogelgattungen sie zuvor beschrieben hatte.

Das lange Zeit vergessene Mausoleum war zur Wendezeit verfallen. Durch das bürgerschaftliches Engagement erfuhr das Gebäude wieder die ihm zustehende Aufmerksamkeit. 2010 erfolgte die restauratorische Voruntersuchung als Grundlage für das weitere Vorgehen. 2013 zog der Verein die Jugendbauhütte Brandenburg/ Berlin hinzu. Nach ersten Putzsicherungsarbeiten legte sie ein Musterfeld für die Wiederherstellung der Verglasung an. Bis zum Sommer 2014 wurden die Innenputzflächen und die beiden Fenster wiederhergestellt. Danach folgte die farbliche Ausmalung des Mausoleums nach den vorhandenen Befunden. Schließlich wurden die Fundamente verstärkt und das alte Gitter am Eingang wiederhergestellt. Auch die Außenanlage wurde etwas hergerichtet. Die Mittel für die Ausführung der Restaurierung kamen zum großen Teil von der treuhänderischen Murmann-Stiftung in der DSD.