01.03.2019 – Jugend , Brandenburg

Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege zu Gast im Karl Foerster-Garten

Karl Foerster-Haus in Potsdam-Bornim © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Karl Foerster-Gaten in Potsdam-Bornim © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Engagement für das grüne Kulturerbe

Zum Abschluss der Seminarwoche der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) lädt die treuhänderische Marianne Foerster-Stiftung am 8. März 2019 um 10.00 Uhr zu einem Pressetermin in den Karl Foerster-Garten ein. Für eine Überraschung sorgt bei dem Termin einen Tag vor Foersters Geburtstag die Stadt Potsdam. Sie führt die von ihr restaurierte Zeus-Büste an ihren Platz in dem einmaligen Gartenkunstwerk zurück. Gleichfalls soll die neue Glastüre vorgestellt werden, die Gartenbesuchern künftig einen direkten Blick in Foersters Arbeitszimmer erlaubt.

Die Jugendlichen nutzten die Seminarwoche ab dem 4. März 2019, um in verschiedenen Workshops Einblicke in den fachgerechten Umgang mit Stein, Holz und Pflanzen zu erlangen. So wurde in der Gartengruppe beim Ausputzen und Freischneiden des Wacholders im Steingarten geholfen sowie eine Hecke und Eiben fachgerecht beschnitten. Die Gruppe Steinarbeiten richtete eine Trockenmauer im Bereich des Senkgartens neu und pflasterte einen Platz unter einer Sitzbank. Schließlich schnitten die jungen Menschen in der Gruppe Holzarbeiten Leisten für das Rankgitter am Haus zu und brachten sie an.

In diesem zehnten Jahrgang der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege sind 22 Freiwillige aus Deutschland, Italien, Frankreich, Weißrussland, Spanien und England im Einsatz. Sie arbeiten in verschiedenen historischen Parks und Gärten in Brandenburg, Berlin und Hessen. Seit zwei Jahren ist auch der Karl Foerster-Garten Einsatzstelle eines Freiwilligen aus der Jugendbauhütte, in der die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung Kenntnisse und Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen der Gartenpflege und zugleich eine berufliche Orientierung erlangen.

Die Jugendbauhütten sind ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). 12 Monate lang können sich die freiwilligen Teilnehmer am Sozialen Jahr in der Denkmalpflege in verschiedenen Bereichen engagieren und durch die praktische (Mit-)Arbeit handwerkliche, administrative oder wissenschaftliche Erfahrungen in den verschiedenen Einsatzstellen sammeln. In begleitenden Seminarblöcken erhalten sie einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aufgaben des Denkmalschutzes, wie die Geschichte von Denkmalschutz und Denkmalpflege, die Bedeutung des europäischen Kulturerbes, Stil- und Materialkunde sowie Forschungs- und Arbeitsmethoden. Auch rechtliche Grundlagen und einschlägige Berufsbilder spielen in den Seminaren eine Rolle. Schließlich setzen sich die Jugendlichen mit Fragen interkulturellen Lernens, der Freiwilligkeit, dem sozialen Lernen, Selbstorganisation, Emanzipation und Ökologie auseinander. So erhalten sie die Chance, Klarheit über die eigenen Fähigkeiten und beruflichen Neigungen zu gewinnen. Bislang haben rund 4.000 junge Erwachsene einen Freiwilligendienst in den Jugendbauhütten absolviert. Etwa zwei Drittel beginnen eine Handwerkerausbildung oder nehmen ein einschlägiges Studium auf.

Karl Foerster bezog sein Haus inmitten der berühmten Gartenanlage 1911. Das Gebäude im damals zeittypischen Landhausstil mit unterschiedlich gestalteten Fassaden prägen Vor- und Rücksprünge, die Loggia, eine Veranda und Anbauten sowie die lebhaft gestaltete Dachfläche. Die Fassaden haben abwechslungsreiche und feingliedrige Fensteröffnungen, deren Wirkung von einem zart strukturierten, elfenbein-weiß gekälkten Putz unterstrichen wird. Bei einer Instandsetzung 1963 wurden die vierbahnigen Fenster der Schaufassade durch großflächige Panoramafenster ersetzt, die das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hauses stark verändert haben. Bei der im Frühjahr durchgeführten Fassadenrestaurierung – die notwendig wurde, weil der Fassadenputz angegriffen war und aufsteigende Feuchtigkeit die historische Bibliothek Foersters gefährdete – konnten die historischen Kastenfenster in die zum Senkgarten gelegene Fassadenseite wieder eingebaut werden. Die Fassade erhielt dabei auch den zartfarbigen Kalkputz zurück, der nach alter Tradition mit der Handleier aufgebracht wurde.


Für den Garten und das Haus des berühmten Staudenzüchters Karl Foerster besteht seit 2001 die treuhänderische Marianne Foerster-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie kümmert sich um die Pflege und den dauerhaften Erhalt der Anlage und ihre öffentliche Zugänglichkeit und wird dabei von der Stadt Potsdam unterstützt.
Weitere Informationen unter www.foerster-garten.de.

Spenden und Zustiftungen in jeder Höhe sind möglich:
DSD Marianne Foerster-Stiftung
IBAN: DE98 3708 0040 0212 7994 02 * BIC: DRESDEFF370.