01.02.2021 – Niedersachsen

Kappe der Windmühle in Dornum wird instandgesetzt

Kleines Ensemble im kleinen Dorf

Mit einem Fördervertrag über 30.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale die Instandsetzung der Mühlenkappe der Windmühle in Dornum. Das technische Denkmal gehört somit zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, seit 1985 allein in Niedersachsen fördern konnte.

Der Dornumer Ortsteil Nessmersiel liegt direkt hinter dem Deich an der Nordseeküste bei Norderney. Er besteht heutzutage überwiegend aus Ferienhäusern. Doch zur Erbauungszeit der Mühle zählte das kleine Dorf am Rand des Ortes direkt an der Hauptstraße weit weniger als die heutigen rund 400 Einwohner. Bis 1930 existierte ein Hafen, von dem aus Getreide verschifft wurde.

Die Mühle wurde laut einer Inschrift 1884 von den Gebrüdern Kuper erbaut. 1930 richtete man im Müllerhaus eine Bäckerei ein, die das Mehl der Mühle gleich verarbeitete. 1959 wurde sie stillgelegt. Einige Jahre später mussten Flügel und Steert wegen Baufälligkeit entfernt werden. Die Mühlentechnik im Innern entfernte man gleich mit, um Platz für ein Getreidelager zu schaffen. Schließlich musste man 2015 auch die Mühlenkappe abnehmen, die seither neben dem Mühlenachtkant lagert. Die den Mühlenachtkant umgebenden backsteinernen Anbauten gehören ebenfalls zum Mühlenensemble, wie auch das anschließende Müllerhaus mit Scheune. Den achteckigen, zweistöckigen Galerieholländer trieben verstellbare Jalousieflügel an. Die Kappe samt Flügeln drehte man von der Galerie im ersten Stock aus anhand des "Sterts" in den Wind. Unterhalb der Flügelwelle hat die Mühle ihren "Bart", ein mit Schnitzereien verziertes Schmuckbrett. Gemahlen wurde mit zwei Mahlgängen sowie einem gröberen Grützgang.