16.12.2021 – Thüringen

Kloster Gerode in Sonnenstein

Werksteinsanierung am Mauerwerk

Dank zahlreicher Spenden für Sakralbauten kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 10.000 Euro für die Werksteinsanierung am Mauerwerk des Klosters Gerode in Sonnenstein zur Verfügung stellen. Das Bauwerk gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.

Kloster Gerode wurde um 1100 gegründet und ist damit eine der ältesten Klostergründungen des Eichsfelds. Zum Kloster gehörten zahlreiche Höfe und Güter bis nach Mainz. Im 18. Jahrhundert wurden neue Gebäude errichtet. Die barocken Baulichkeiten von imponierenden Ausmaßen wurden harmonisch in die Landschaft eingebettet. Die fast geschlossen umlaufende mittelalterliche Klostermauer macht die Ausdehnung deutlich. Erhalten haben sich darin die zweigeschossigen, verputzten Konventgebäude mit Mansarddach von 1801, das rundbogige Klostertor mit Pforte von 1681, der Pferdestall von 1707 und die Scheune von 1778, außerdem die Kirchenruine.

Das Klosterensemble diente später als Kinderheim, dann als Standort der DDR-Grenztruppen, bis es 1994 an den gemeinnützigen Verein "Weg der Mitte" verkauft wurde. Die Kirchenmauern, insbesondere die Mauerkronen, waren 150 Jahre lang ungeschützt der Witterung ausgesetzt und müssen dringend gesichert und saniert werden. Die im Bereich der Mauerkrone eindringende Nässe führte zu Mörtelauswaschung, Hohlräumen, Sprengungen im Mauerwerk, Steinschäden und Rissen in den Fenstergewänden. Die Statik der Umfassungswände war gefährdet.

Zum Objekt:

Die Klosterkirche hatte man von 1790 bis 1796 neu gebaut. Bis 1835 wurden hier Gottesdienste gefeiert, dann musste die Kirche wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Die ungünstige Lasteneinwirkung des Turms hatte zu erheblichen Rissen geführt, so dass Dach und Gewölbe 1842 abgetragen und der Turm abgebrochen werden mussten. Die einschiffige Saalkirche mit gerade geschlossenem Ostchor und Westfassade wirkt noch als Ruine durch ihre mächtigen, 50 Meter langen Kalksteinquaderwände imposant. Stark profilierte Pilaster, auskragende Gesimse und Arkanthusmotive zeugen von der schmuckreichen Gestaltung. Bemerkenswert ist, dass noch originaler Putz und Reste der Raumfassung erhalten sind. Die Bauform und Gestaltung der Kirche sind mit den einstigen Klosterkirchen von Zella und Dermbach vergleichbar.