04.12.2019 – Rheinland-Pfalz

Marianische Bürgersodalität Trier hütet seit 50 Jahren die Welschnonnenkirche

Festveranstaltung zur Erinnerung an die Übertragung

Am zweiten Adventssonntag, den 8. Dezember 2019 jährt sich zum 50. Mal der Jahrestag der Übertragung der Trierer Welschnonnenkirche in die Obhut der Marianischen Bürgersodalität Trier. Aus diesem Anlass feiert Weihbischof Franz Josef Gebert um 15.00 Uhr ein Pontifikalamt. Anschließend findet ein Empfang statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei dem Fest durch ihren Ortskurator Koblenz Erich Engelke vertreten wird, unterstützte bereits dreimal die denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung der Dachlandschaft mit dem markanten Dachreiter mit insgesamt 88.000 Euro. Für die anstehende Innensanierung stellt die DSD weitere 35.000 Euro bereit.

Die Welschnonnenkirche wurde im Auftrag der "Welschnonnen" genannten Augustiner Chorfrauen von 1714 bis 1717 errichtet. Sie liegt in der Nähe der Porta Nigra, in der sich die ehemalige Stiftskirche St. Simeon befand. In ihr wurde der Gründer der Welschnonnen, der Lothringer Pierre Fourier, am 25. Februar 1589 zum Priester geweiht.

Die ehemalige Klosterkirche ist eingebunden in eine barocke Klosteranlage aus den Jahren 1728 bis 1734. Den hochbarocken, einschiffigen Putzbau mit Ecklisenen und geradem Chorschluss deckt ein steiles Dach mit einem doppelgeschossigen Dachreiter. Über schmalen Wandpfeilern und Gurtbögen erhebt sich ein Kreuzgratgewölbe. Die reiche Innenausstattung stammt aus der Erbauungszeit. Die ursprünglich von den Nonnen genutzte Empore reicht von der Südseite des Kircheninnenraums fast bis zu seiner Mitte. Auf ihr steht auch die Orgel aus der Werkstatt der Gebrüder Stumm, die von 1754 bis 1757 gebaut wurde. Es ist das einzige in Trier erhaltene Instrument dieser Orgelbauerfamilie.

In der Konstruktion des Kirchenschiffdaches hatten sich umfangreiche Feuchtigkeitsschäden ausgebreitet. Das Mauerwerk war durch die Nässe geschädigt. 2014 begann die Marianische Bürgersodalität Trier, unterstützt von einem Förderverein, das Dach grundlegend instand zu setzen. Nun schließt sich im kommenden Jahr die Innensanierung an.

Die Trierer Welschnonnenkirche besitzt aufgrund ihrer prägnanten Architekturgestaltung und reichen Innenausstattung überregionale Bedeutung. Die einzige hochbarocke Kirche Triers zählt seit 2014 zu den über 170 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.