21.08.2019 – Nordrhein-Westfalen

Mauerwerkssanierung an der Holsterburg in Warburg

Verlässliche Unterstützung durch die DSD

In diesen Tagen erreicht Rainer Ehle, Fachbereichsleiter der Stadt Warburg, ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 50.000 Euro für die Mauerwerkssanierung der Holsterburg in Warburg. Die Ruine ist das fünfte Denkmal in der Hansestadt, dessen Restaurierung die DSD seit 2015 unterstützt und eines der über 460 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die Ruine der staufischen Holsterburg liegt in offener Landschaft an der einst wichtigen Fernverbindung von Kassel nach Paderborn. Errichtet wurde die Niederungsburg um 1170/1180 von den Herren von Holthausen in der Nähe des gleichzeitig erstmals erwähnten Dorfes Holthusen. Bereits 1294 wurde die Burg mit dem dazugehörigen Ort zerstört. Die Mauerreste wurden zugeschüttet und von einem bewachsenen Hügel überdeckt.

Von 2010 bis 2017 gruben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe die Burg in Teilen aus, um sie zu erforschen. Zu den Untersuchungen gehörten auch Geländeprospektionen, weitere Grabungen zum Standort des Bergfrieds und zu den Heizungsanlagen sowie zum Ort Holthusen.

Die Stauferburg verfügte über 1,70 Meter breite, zweischalige Kalksteinmauern, in deren Verlauf verputzte Quader mit bis zu 1,38 Meter Länge verarbeitet wurden. Die Burgmauern umfassen einen Hof von 428 Quadratmetern, bei einem Durchmesser von 26 Metern. Große Aufmerksamkeit erregte der Fund eines Kalksteinkanals, der innen bündig mit der Innenschale in der Ringmauer integriert verläuft. Er war vermutlich Teil eines Heizsystems.

Die Burg ist von besonderer Bedeutung für die Burgenforschung, da sie eines der nördlichsten Beispiele einer achteckigen Anlage im deutschsprachigen Raum und die einzige ihrer Art in Westfalen ist. Das Achteck verweist als Symbol der Vollkommenheit auf andere oktogonale Bauten, etwa den Felsendom in Jerusalem, das staufische Castel Del Monte in Apulien oder das Westwerk des Essener Doms.