01.12.2014 – Presse

Neue Denkmaldebatte: „Denkmalerhalt in der DDR“

Staatliche Aufgabe und bürgerschaftliches Engagement

Welchen Konjunkturen war der Erhalt von Denkmalen in der DDR unterworfen, welche Rolle spielte dabei die staatliche Baupolitik und welche Bedeutung kommt den Bürgerinitiativen zu, die sich in den 1980er Jahren gegen den Verfall der Altstädte zur Wehr setzten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der neue Beitrag der Internet-Seite DenkmalDebatten der Deutschen Stiftung Denkmalschtuz unter dem Thema "Denkmalerhalt in der DDR - Konjunkturen seit den 1950er Jahren".

Die Altstädte in Ostdeutschland sind heute vielfach geschlossener und vollständiger erhalten als ihre Pendants im Westen, doch nur wenige Jahre vor der Wende von 1989 deutete alles darauf hin, dass ihre historische Bausubstanz über kurz oder lang untergehen würde, sei es durch ausbleibende Erhaltung oder durch Flächenabriss. Lange Zeit waren die Ziele der Stadtdenkmalpflege in der DDR denen des staatlichen Bauwesens nachgeordnet. Tatsächlicher Denkmalerhalt beschränkte sich, von einigen Ausnahmen abgesehen, auf ausgewählte Monumente. Historische Wohnquartiere dagegen wurden zugunsten der Anlage von Großsiedlungen am Stadtrand aufgegeben. Dieser Umgang vor allem mit städtischen Denkmalen wurde am Ende des DDR-Staates zu einem zentralen Thema der Bürgergesellschaft - und Bewohnerinitiativen entwickelten sich am Schnittpunkt von Denkmalerhalt und Stadtumbau zu den stärksten gesellschaftlichen Kräften für den Erhalt. In ihrem Beitrag für DenkmalDebatten wirft Katja Hoffmann nicht nur einen Blick zurück auf die Geschichte der institutionellen Denkmalpflege in der DDR, sondern geht auch der Frage nach, welchen Wert die Gesellschaft den Denkmalen zumaß. 

Auf ihrer Seite denkmaldebatten.de dokumentiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz historische und aktuelle Debatten, die für das Selbstverständnis der Denkmalpflege von Bedeutung sind - mit Beiträgen zu ihren großen Kontroversen, zu den Vordenkern der Denkmalpflege und nicht zuletzt zu bürgerschaftlichem Engagement für Denkmale, das der Denkmalpflege als Disziplin wiederholt neue Impulse gegeben hat. Ergänzt um Originaltexte im Auszug und mit Darstellung der wichtigsten Stimmen aus den Diskursen des Faches erlaubt die Seite Einblicke in die Meinungsbildungsprozesse der modernen Denkmalpflege. DenkmalDebatten bezieht Stellung für denkmalpflegerische Argumente im oft unübersichtlichen Pro und Kontra aktueller Diskussionen und macht nachvollziehbar, warum es sich lohnt, unser baukulturelles Erbe zu bewahren.

Zu den Beiträgen:
http://denkmaldebatten.de/engagement/ddr-denkmalpflege/denkmalerhalt-konjunkturen-seit-den-1950er-jahren/
http://denkmaldebatten.de/engagement/ddr-denkmalpflege/altbauquartiere-in-der-vor-wende-zeit/