Seit jeher gehen Kriege mit der Zerstörung von Kulturerbe einher, das als Inbegriff der Identität von Nationen und Gesellschaften unzählige Male das Ziel von Angriffen wurde. Auch terroristischen Organisationen unserer Zeit gelten Denkmale nicht selten als Symbolbauten des Ordnungssystems, das sie attackieren, wie die Zerstörungen des Islamischen Staats in Nordafrika aktuell vor Augen führen. Doch Beispiele einer solch drastischen damnatio memoriae finden sich auch in Europa, und zwar bis heute. In seinem Beitrag auf denkmaldebatten.de analysiert Tobias Strahl (TU Dresden) dies anhand des Umgangs mit dem muslimischen und christlichen Kulturerbe in den bis heute virulenten Konflikten im ehemaligen Jugoslawien. Mit einem Blick zurück auf die Bemühungen um den Kulturgüterschutz seit dem Beginn der modernen Denkmalpflege stellt er fest: Nationen sind im Konfliktfall "Kampfmaschinen", hinter denen internationale Vereinbarungen zurückstehen.
Auf der Internet-Seite DenkmalDebatten dokumentiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz historische und aktuelle Diskussionen, die für das Selbstverständnis der Denkmalpflege von Bedeutung sind – mit Beiträgen zu ihren großen Kontroversen, zu den Vordenkern der Denkmalpflege und nicht zuletzt zu bürgerschaftlichem Engagement für historische Orte und Bauten, das der Denkmalpflege als Disziplin wiederholt neue Impulse gegeben hat. Ergänzt um Originaltexte im Auszug und mit Darstellung der wichtigsten Stimmen aus den Diskursen des Faches erlaubt die Informationsplattform Einblicke in die Meinungsbildungsprozesse der modernen Denkmalpflege. DenkmalDebatten bezieht Stellung für denkmalpflegerische Argumente im oft unübersichtlichen Pro und Kontra aktueller Diskussionen und macht nachvollziehbar, warum es sich lohnt, unser baukulturelles Erbe zu bewahren.
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