20.11.2017 – Bremen

Neuer DSD-Fördervertrag für den Dampfer Welle in Bremerhaven

Spenden, Geldauflage und GlücksSpirale

Am 22. November 2017 um 14.00 Uhr überbringt Marion Schoene, Ortskuratorin Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Landeskonservator Professor Georg Skalecki an Hennig Cholewa, den Vorsitzenden des Vereins Dampfer Welle e.V., einen dritten symbolischen Fördervertrag für die Restaurierung des Leitungssystems und einiger Hilfsmaschinen des Dampfers Welle im Fischereihafen von Bremerhaven. Der Vertrag wurde möglich durch Spenden, eine zweckgebundene Geldauflage und die Lotterie GlücksSpirale. Bereits 2012 und 2013 stellte die Denkmalschutzstiftung für die Wiederherstellung der Antriebsanlage des Dampfers insgesamt 70.000 Euro zur Verfügung.

Als die Weser im 19. Jahrhundert zunehmend versandete, waren die Hafenanlagen Bremens für hochseetüchtige Schiffe mit großem Tiefgang immer schwerer erreichbar. Das änderte sich, als Ludwig Franzius, Professor an der Bauakademie in Berlin, 1875 als Oberbaudirektor in Bremen die Weser mit Hilfe neuer Dampftechnik, durch Einengung und Begradigung auf fünf Meter vertiefen ließ und dadurch die Voraussetzung zur Entstehung eines Seehafens schuf. Nachdem 1888 der Europahafen auf der Stephanikirchenweide eröffnet wurde, trat Bremen dem Zollverein bei. 1895 endete der Weserausbau. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde wegen der ständigen Vergrößerung der Handelsschiffe die Außenweser auf 10 Meter vertieft, doch um die Baustellen bereisen und Repräsentationsfahrten durchführen zu können, war ein neuer Dampfer nötig. Die Bremer Atlas-Werft stellte dieses Schiff 1915 fertig.

Die Welle ist 37,36 Meter lang und 7,2 Meter breit und hat einen Tiefgang von 2,8 Meter. Der Stahlrumpf ist genietet, das Hauptdeck besteht aus Teakholz und meist hölzernen Aufbauten. Ein Salon bietet 15 Personen Platz. Der Doppelschraubenantrieb mit zwei dem damaligen Stand der Technik entspre­chenden Dreifachexpansions-Dampfmaschinen ermöglichte dem Dampfer eine Geschwindigkeit von 12 Knoten, zudem machten sie die zwei Schrauben sehr wendig. Ab 1921 wurde der Dampfer für andere Zwecke genutzt, mehrfach nach aktuellen Erfordernissen umgebaut und schließlich 1975 als eines der letzten dampfgetriebenen Dienstschiffe des Bundes außer Dienst gestellt. Für den Erhalt des Bootes setzt sich seit 1998 ein Förderverein ein, unterstützt vom Deutschen Schifffahrtsmuseum, der Hochschule Bremen, vom Germanischen Lloyd und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Der Dampfer „Welle“ gehört zu den 17 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Bundesland Bremen fördern konnte.