Vom Ende des 13. Jahrhunderts bis 1824 und dann wieder von 1892 bis in die 1990er Jahre lebten die Dominikaner in Warburg. Zwischen 1905 und 1908 errichteten sie ein neues Kloster mit Kirche, dessen gerade geschlossene Mönchschor in gotisierenden und expressionistischen Formen bis 1933 vollendet wurde. Heute werden die Klostergebäude als syrisch-orthodoxes Kloster St. Jakob von Sarug genutzt.
Zum Objekt:
Das nördlich vom Stadtkern an exponierter Stelle über dem Bachtal auf L-förmigem Grundriss stehende Kirchengebäude steht mit seiner Hauptfront zur Stadt hin. Der Düsseldorfer Architekt und Baumeister Caspar Clemens Pickel errichtete den Bau, der aus Vorhalle, Treppentürmchen, Quergiebeln und Dachreiter besteht, aus teilweise bossierten Sandsteinen in neogotischen und Jugendstilelementen. Besonders repräsentativ gestaltete er die Front mit dem Doppelportal, auf dessen Mittelpfeiler eine Marienfigur steht. Ein hohes Südfenster belichtet den Kirchenraum. Das Langhaus der Klosterkirche ist als zweischiffige Halle gestaltet. Der gewölbte Bau hat nach innen gezogene Strebepfeiler und bedient sich der Formensprache der Spätgotik. Besonders qualitätvoll sind die Maßwerkfenster und deren Bleiverglasung.
Der westlich an die Kirche sich anschließende Konventbau mit Vestibül, Haupttreppenhaus und Mönchszellen besteht aus zwei ursprünglich nur zweigeschossigen Flügeln. 1966 stockte man den Konventbau um ein Stockwerk auf und ersetzte das Mansard- durch ein Vollgeschoss. Die Zubauten und Erweiterungen schließen sich im Stil eng an den Ursprungsbau als eine gewachsene Einheit an. Der Flügel des Exerzitienhauses wurde Mitte der 1920er Jahre angefügt.
Zu den DSD-Förderprojekten in Warburg gehören neben dem syrisch-orthodoxen Kloster das Gut Menne, die katholische Kirche St. Katharina, das Mausoleum der Familie Schuchard, der Bildstock/Heiligenhäuschen „An der Burg“, der Wasserturm des Calenberger Forsthauses, das Arnoldihaus, die Holsterburg und Schloss Welda. Zudem befindet sich unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die treuhänderische Warburger Denkmalstiftung, die 2020 das Pennig-Haus in ihr Eigentum übernahm, um es einer neuen Nutzung zuzuführen.