10.02.2020 – Niedersachsen

Neuer Fördervertrag für die Academia Julia in Helmstedt

Academia Julia in Helmstedt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Prächtigste Weserrenaissance

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank der Lotterie GlücksSpirale weitere 20.000 Euro für Steinmetzarbeiten an der ehemaligen Universität Academia Julia in Helmstedt zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Karl-Heinz Broska, Ortskurator Helmstedt der DSD, im Beisein von Dr. Petra-Kristin Bonitz von Lotto Niedersachsen bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 12. Februar 2020 um 11.00 Uhr an Dietrich Nelle vom Hochbau und Gebäudemanagement des Landkreises Helmstedt. Die Academia Julia in Helmstedt gehört seit 2018 zu den über 430 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte. Der Bau wird für öffentliche Veranstaltungen genutzt, der hohe Treppenturm kann im Sommer als Aussichtsturm begangen werden.

Die ehemalige Universität befindet sich mitten in der Altstadt von Helmstedt. Die am 15. Oktober 1576 eingeweihte Helmstedter "Academia Julia" wurde von Herzog Julius Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel als erste dezidiert protestantische Universität in der Nordhälfte Deutschlands gegründet. Zunächst untergebracht im Stadthof des Klosters Mariental, errichtete man zwischen 1592 und 1597 nach Plänen des Rennaissance-Baumeisters Paul Francke dem Stadthof gegenüber das sogenannte Juleum. An dem aufwendigen skulpturalen Bauschmuck wurde bis zur Einweihung des Bauwerks 1612 gearbeitet.

Der rechteckige Baukörper des Juleums wurde mit einigem Abstand zu den älteren Klosterhofflügeln errichtet, sodass ein luftiger Platz entstand. Den zweistöckigen Bau mit seitlichen Zwerchhäusern betont ein hoher, achteckiger Treppenturm, der das schiefergedeckte Satteldach mit einer hohen Laterne überragt. Schweifgiebel mit aufwendigem Skulpturenschmuck, geschossgliedernde Gesimse und repräsentative Portale mit Säulen machen den Bau zu einem der prächtigsten Beispiele der Weserrenaissance. Im Inneren befinden sich große Säle, im Erdgeschoss die Aula, im Obergeschoss eine Bibliothek.

Auf den ersten Blick wirken die Fassaden des Juleums in gutem Zustand. Im Detail jedoch sind zahlreiche Risse im Putz auszumachen, die zu Feuchteschäden führen. Für die Maßnahme erstellte eine Restauratorin eine ausführliche Schadenskartierung. Sie soll in mehreren Bauabschnitten umgesetzt werden, der erste Bauabschnitt ist angefangen, danach steht unmittelbar der zweite Bauabschnitt an.