03.12.2020 – Hessen

Orgel in der Odilienkirche in Heidenrod wird restauriert

Orgel in der evangelischen Odilienkirche in Heidenrod © Meisterbetrieb Orgelbau Rainer Müller, Merxheim

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Orgel in der evangelischen Odilienkirche in Heidenrod © Meisterbetrieb Orgelbau Rainer Müller, Merxheim

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Das bedeutende Instrument bekommt seinen ursprünglichen Klang zurück

Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung und den Rückbau der Orgel in der evangelischen Odilienkirche in Heidenrod mit 30.000 Euro. Die 1710 in der Frankfurter Werkstatt des Johann Friedrich Macrander gebaute Orgel war der Gemeinde 1872 vom Gustav-Adolf-Verein geschenkt worden. Die Kirche mit ihrem bemerkenswerten Instrument gehört zu den über 220 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Mittel ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.

Nach dem gravierenden Umbau der Orgel 1969 besitzt das Instrument heute ein Manual mit 10 Registern, eine Klaviatur und einen fünfteiligen Pfeifenprospekt mit wechselnder Turmfolge. Geschweifte Bekrönungen und durchbrochen gearbeitete hölzerne, farbig gefasste Verzierungen aus Rocaillen schmücken den Prospekt. Vom Ursprungsinstrument sind Teile des Prospektes und des Orgelwerkes wie Manual-Windlade, einige Register und alte Keilbälge im Dach erhalten.

Die Odilienkirche bildet das Zentrum von Springen im Taunus. Der Name verweist auf die dortigen drei Quellen. 1971 schloss sich die Gemeinde mit 15 weiteren Orten zur Gemeinde Heidenrod zusammen. Die einstige Wehrkirche stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. Vermutlich 1843 wurde der Chorbogen entfernt und die Rundbogenpforte in der Südwand vermauert. Das neue Hauptportal wurde in der Westseite eingebaut. Die hohen Rundbogenfenster auf der Südseite entstanden 1936. Aus dieser Zeit stammt auch die kleine Vorhalle. Im Inneren hat sich die barocke Ausstattung mit farbig gefassten Holzemporen auf Säulen, einem Kirchenstand, der Kanzel und dem Gestühl um 1600 erhalten.