16.10.2018 – Sachsen-Anhalt

Orgelrestaurierung in St. Stephan in Tangermünde wird unterstützt

St. Stephan in Tangermünde © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

Download

Orgel in St. Stephan in Tangermünde © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Download

Drei Treuhandstiftungen sind aktiv

An der Reinigung, dem Umbau der Registermechanik und dem Bau einer Oberlade an der Scherer-Orgel in der St. Stephanskirche in Tangermünde beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 54.700 Euro. Möglich wurde die Förderung dank zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der treuhänderischen Dr. Alfred Fischer-Stiftung, der Riedel-Hartwich-Stiftung und der Margaret und Dr. Volkmar Köhler-Stiftung in der DSD. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Volker Stephan, Ortskurator Stendal der DSD, am Donnerstag, den 18. Oktober 2018 um 11.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort an Pfarrer Jürgen Weinert und Matthias Albrecht, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats der Evangelischen Kirchengemeinde Tangermünde.

An der Mündung des Tanger in die Elbe entwickelte sich südwestlich einer bereits 1009 von Thietmar von Merseburg genannten Burganlage um die Mitte des 12. Jahrhunderts eine Siedlung, die im frühen 13. Jahrhundert das Stadtrecht und ab 1300 eine umfangreiche Stadtbefestigung erhielt.

Die Tangermünder Stephanskirche wurde vermutlich ab 1376 als Hallenkirche aus Backstein in den Formen der Spätgotik über den Resten eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Der dreischiffige Kirchenbau wird im Westen von einer Doppelturmfront überragt und im Osten von einem Umgangschor abgeschlossen. Das Langhaus wird von Kreuzrippengewölben überspannt, die über schlanken Bündelpfeilern aufsteigen. Der Kirchenbau war zu Beginn des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. Nach dem großen Stadtbrand von 1617 wurde das Innere erneuert. Von der Ausstattung sind insbesondere der Taufkessel von 1508, die Kanzel von 1619, die 1624 eingebaute Scherer-Orgel und der 1705 errichtete Altaraufsatz hervorzuheben.

Für die Stephanskirche in Tangermünde wurden in der treuhänderischen Verwaltung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz drei Stiftungen errichtet. Zwei Fördermaßnahmen der Treuhandstiftungen beziehen sich auf die Restaurierung des Esther-Teppichs sowie auf die Anschaffung einer Vitrine zu dessen Präsentation im Chor der Kirche. Die Stephanskirche gehört seit 1999 zu den über 570 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Es gibt bereits über 230 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist.