Die Wutachtalbahn in baden-Württemberg © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Download1992 und von 2003 bis 2006 und wiederum 2013 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, für Sanierungsarbeiten an der sogenannten Sauschwänzlebahn im Wutachtal insgesamt rund 850.000 Euro zur Verfügung. In diesem Jahr erhielt die denkmalgeschützte Museumsbahn weitere Unterstützung. 50.000 Euro dienen der Steinbauinstandsetzung an der Stützmauer S 03.
Die Bahnstrecke im Wutachtal entstand nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 als strategische Bahn. Unter Umgehung des Schweizer Kantons Schaffhausen sollte die Bundesfestung Ulm an der Donau mit dem Gebiet vor der französischen Festung Belfort südlich des deutsch besetzten Elsass verbunden werden. Erbaut wurde die 26 Kilometer lange Strecke von 1887 bis 1890. In dem geologisch und topographisch schwierigen Gelände mussten zur Überwindung der Höhendifferenz von 230 Metern zahlreiche Ingenieurbauten erstellt werden. Die Puddelstahlkonstruktionen auf eisernen Gerüstpfeilern sind erhalten. Das imposanteste Bauwerk der Bahnstrecke ist Deutschlands einziger Kreiskehrtunnel, dem die Strecke ihren Beinamen "Sauschwänzlebahn" verdankt. Neben fünf großen Brücken in einer Gesamtlänge von 834 Metern fährt die "Kanonenbahn" noch über weitere 40 Brücken, Unter- und Überführungen sowie durch 70 gewölbte und offene Durchlässe. Drei der sechs Tunnelanlagen mit einer Gesamtlänge von 4.560 Metern sind Sporntunnel. Man legte sie mit einer gleichmäßig geringen Steigung von 10 Promille an, um auch schwerste Geschütze transportieren zu können.
Für die kontinuierliche Pflege und Unterhaltung der Strecken, Tunnel und Brücken benötigen die Stadt und der rührige Förderverein Unterstützung. Die Wutachtalbahn gehört zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.