31.05.2014 – Presse

Ortskuratorin überbringt Erinnerungsplakette in Gudow

Die Marienkirche erhält Bronze

Kurzfassung: Susanne Backhaus, Ortskuratorin Mölln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 4. Juni 2014 um 19.00 Uhr eine Bronzetafel zur Erinnerung an die Fassadensanierung der St. Marienkirche in Gudow und den dort stehenden Marienkrönungsaltar an Pastorin Wiebke Böckers. Durch den Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Marienkirche ist eines von über 140 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Die Dorfkirche in Gudow (c) Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Am Freitag, den 4. Juni 2014 um 19.00 Uhr feiert der Förderverein der Marienkirche in Gudow im Landkreis Herzogtum Lauenburg sein 25-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Feierstunde überbringt Susanne Backhaus, Ortskuratorin Mölln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), der Pastorin Wiebke Böckers eine Bronzetafel zur Erinnerung an die Fassadensanierung und des dortigen Marienkrönungsaltars - für beides hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) insgesamt nahezu 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Durch den Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Im Zentrum von Gudow liegt ein umfriedetes Ensemble aus architektonisch gut gestalteten Bauwerken, dem nahezu vollständig erhaltenen Pfarrhof, dem Friedhof und der der Gottesmutter Maria geweihten Kirche. Die Marienkirche ist ein einschiffiger, flach gedeckter romanischer Feldsteinbau, der vier Fenster lang ist.

Jüngste dendrochronologische Untersuchungen bestätigen, dass die Kirche Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Der drei Fenster lange Chor ersetzte die ursprüngliche halbrunde Apsis, die im 16. Jahrhundert baufällig geworden war. Ein beim Chorneubau eingefügtes Fenster mit leichtem Spitzbogen aus dem 16. Jahrhundert hat sich ebenso erhalten wie ein romanisches Rundbogenfenster hinter der später angebauten Sakristei.

Im Innern ist noch die alte glatte Gipsmörtelhaut des Gipsgussverfahrens aus der Bauzeit zu erkennen. Die wertvolle Ausstattung spiegelt den Lauf der Jahrhunderte wider. Zu ihr gehört ein romanischer Taufstein, ein gotisches Triumphkreuz und ein Retabel aus der Zeit um 1390 aus dem Kloster Lüne bei Lüneburg sowie eine Muttergottes auf dem Vollmond von 1430, des Weiteren ein Epitaph, ein Patronatsgestühl und eine Renaissance-Kanzel, schließlich noch ein barocker Taufengel.

Der geschnitzte gotische Flügel-Wandel-Altar gilt übrigens als künstlerisch überragendes Werk norddeutscher Altarbaukunst. Die ausgezeichnete lüneburgische Arbeit ist wohl von Meister Bertram aus Minden und seinem Petri-Altar in Hamburg beeinflusst. Der Gudower Marienaltar stellt die Krönung der Gottesmutter ins Zentrum der Betrachtung, wobei ausdrucksvoll geschnitzte Apostelfiguren und Kirchenpatrone in einem den damaligen Zeitgeschmack treffenden Knorpelwerkrahmen die Himmelskönigin begleiten. Die Außenflügel sind mit Passionsszenen bemalt. Schnitzkunst und Aufbau waren Vorbild für eine Reihe ein- und zweizeiliger Altäre in der Region und über sie hinaus bis nach Schonen.

Die Marienkirche, die mit den sogenannten Vicelin-Feldsteinkirchen im Ostholsteinischen verwandt ist, ist eines von über 140 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.