30.09.2021 – Hessen

Ostmauer der Burg Herzberg in Breitenbach wird saniert

Burg Herzberg in Breitenbach * Foto: Alexander Fröhlich

Download

Burg Herzberg in Breitenbach * Foto: Marie-Luise Mengers-Frfr. v. Dörnberg, Breitenbach

Download

Die Kernburg stammt aus dem 13. Jahrhundert

An der diesjährigen Sanierung der Ostmauer – von der Ausbruchstelle bis zum Wohnturm – mit der Sanierung der Wandscheibe zum Hof von Burg Herzberg in Breitenbach beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 200.000 Euro. Die auf der steilen Basaltkuppe des Hirschberges über der alten Heerstraße Hersfeld-Alsfeld liegende Veste gehört zu den über 230 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Um 1300 wird die Höhenburg bereits als Lehen der Herren von Romrod erwähnt. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Anlage zu einer bedeutenden Festung erweitert. Unter dem hessischen Hofmeister Hans von Dörnberg errichtete der hessische Festungsbaumeister Hans Jacob von Ettlingen die Burg auf unregelmäßig trapezförmigem Grundriss mit hohen Wehrmauern und runden Ecktürmen. Die Türme haben je zwei übereinanderliegende Schießkammern. Der nordwestliche Turm ist wohl 1487 fertiggestellt worden. Der südöstliche Turm wurde zu Wohnzwecken ausgebaut und erhielt ein Obergeschoss aus Fachwerk. Dort befindet sich heute ein Saal aus der Zeit um 1563 mit tiefen Fensternischen und einer Renaissancetür.

Die Hochburg und die Vorburg trennt die südliche Quermauer. In ihrer Mitte steht der Gerichtsturm mit Verlies und schlankem Treppenturm. Er trägt die Jahreszahl 1536. Ein Fachwerkbau verbindet ihn mit dem südlichen Wohnturm. Zwischen dem Gerichtsturm und dem südwestlichen Eckturm befindet sich der Eingang von der tiefer gelegenen Vorburg zur Hauptburg. Im Südosten der von einer Ringmauer umgebenen Vorburg steht ein Torturm mit barockem Mansarddach. Seitlich davon erhebt sich ein Zwinger mit einer vorgelagerten, um 1600 angelegten Spitzbastion.

Von der Kernburg aus dem 13. Jahrhundert ist die Kapelle erhalten. Der unregelmäßige rechteckige Bau wurde insbesondere um 1661 und ein weiteres Mal 1743 verändert. An der Ostwand haben sich Reste eines Wandgemäldes aus dem 16. Jahrhundert, ein Wandtabernakel aus dem 14. Jahrhundert und Teile der Ausstattung aus dem Jahr 1661 erhalten. Westlich der Kapelle befindet sich der alte Burgeingang, neben dem die Fundamente eines runden Bergfrieds sichtbar sind. Nördlich konnten bei Grabungen die Grundmauern ehemaliger Wohnbauten freigelegt werden.