Die katholische Kloster-, Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul am nördlichen Rand von Reute, einem Ortsteil von Bad Waldsee, überragt dominant den Ort. Erstmals wird in Reute 801 eine Volkskirche erwähnt, die 926 von den Ungarn verwüstet und anschließend wieder aufgebaut wurde.
Die dreischiffige Basilika weist einen dreiseitig geschlossenen Chor auf, um den sich Nebenkapellen und die Sakristei gruppieren. Der ehemalige Westturm der Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist in das nördliche Seitenschiff integriert. Am Westende befindet sich eine zweigeschossige Orgelempore. Der Chor ist gewölbt, das Schiff flach gedeckt. Die Kloster-, Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul ist reich ausgestattet.
1450 erhält der romanische Turm seine gotischen Fialen. Wenige Jahrzehnte zuvor hatte die Wallfahrt zum Grab der Guten Beth begonnen. Die zunehmende Wallfahrt führte dazu, dass man das Gotteshaus von 1623 bis 1629 mit einer Grabkapelle neu errichtete. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, baute man die Kirche auf den Resten 1654 neu auf. Die barocken Wandmalereien schuf Eustachius Gabriel 1766. Veränderungen erfolgten im 19. und 20. Jahrhundert, so stammt das Deckenfresco aus dem Jahr 1909.
Nachdem in den letzten zehn Jahren eine Dach- und Fassadensanierung erfolgen konnte, zudem der Chor und die Schiffdecke bereits instandgesetzt wurden, steht nun die restliche Innensanierung an. Zudem sind Risse und Ausbrüche in den Wandmalereien festzustellen, auch weitere Schädigungen durch frühere Restaurierungen.
St. Peter und Paul gehört zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.