Mitten in Bad Vilbel am Ufer der Nidda haben sich im nördlichen Teil des heutigen Kurparks die Reste einer Wasserburg erhalten, die den Rittern von Vilbel als Wohnsitz diente. Die ältesten Bauteile stammen von einem Vorgängerbauwerk aus dem 12. Jahrhundert, das 1399 zerstört wurde. Werner von Falkenstein, der Trierer Erzbischof, ließ die Veste daraufhin vergrößert wieder aufbauen. Von 1581 bis 1796 diente sie der kurmainzischen Verwaltung als Amtssitz. 1796 wurde die Anlage erneut zerstört, diesmal durch den französischen General Kleber. Fortan blieb sie Ruine.
Die Burg ist eine viereckige Anlage, deren Ringmauer aus Sandsteinquadern mit langen Schlüsselscharten besteht. An der Nordseite befindet sich das spitzbogige Tor mit dem Wappen des Trierer Erzbischofs. Zum vermauerten Tor an der Nordseite führt eine Brücke, deren Bogen links von der jetzigen Brücke bei Arbeiten im Burggraben angeschnitten wurde. An der Südfront erhebt sich die Ruine des längsrechteckigen Palas aus der Zeit um 1414, der noch bis zum Obergeschoss zu sehen ist, die Fenster wurden 1539 verändert. Reste eines runden Turmes haben sich in der Mitte der Hoffront erhalten, an der Südwestecke steht ein weiterer Rundturm. Eindrucksvoll ist der umgebende Wassergraben, der von 1899 bis 1957 teilweise verfüllt war.
In einem Seitengebäude und im Turm befindet sich das Brunnenmuseum mit regionalen vorgeschichtlichen und mittelalterlichen Funden, Ausstellungsstücken der Vilbeler Mineralbrunnen und vielen heimatkundlichen Erinnerungsstücken. Vor wenigen Jahren brachen Steine von der Burg herab. Das war der Anlass für eine grundlegende Sanierung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich daran 2010 mit insgesamt 40.000 Euro.
Die Wasserburg in Bad Vilbel gehört zu den über 170 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.