08.08.2016 – Hamburg

Pressetermin in der Christuskirche in Eimsbüttel

Restaurierung live

Kurzfassung: Für die Restaurierungsarbeiten am Westportal der Christuskirche in Eimsbüttel stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Stiftung seit 1991 ist, in diesem Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Nun besuchen Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der DSD, und Elena Blankenburg von Lotto Hamburg am 10. August 2016 um 10.30 Uhr die Kirche, um sich vor Ort die Arbeiten erläutern zu lassen. Die Christuskirche gehört zu den 37 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.

Langfassung: Zahlreiche Schäden weist das Westportal der Christuskirche in Eimsbüttel an verschiedenen Bauteilen auf. So sind die Ziegelflächen, Gesimse, Dachflächen, Friese, Glasuren, Wandmalereien, Wasserspeier, Säulen, Stufen, Bodenbeläge und der Giebelschmuck betroffen. Für die Restaurierungsarbeiten stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, in diesem Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der DSD, und Elena Blankenburg von Lotto Hamburg besuchen die Kirche bei einem Pressetermin am Mittwoch, den 10. August 2016 um 10.30 Uhr, um sich vor Ort die Restaurierungsarbeiten erläutern und zeigen zu lassen. Dazu gehört auch eine Führung zum Schaugiebel des Westportals am Turm in 25 Meter Höhe.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die östlichen und nördlichen Vororte Hamburgs, unter ihnen Eimsbüttel, recht stürmisch. In der Folge wurden Vorortkirchen errichtet, zu denen auch die neugotische Christuskirche in Eimsbüttel zählt, die von 1882 bis 1884 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Johannes Otzen erbaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Zusammen mit den Pfarrhäusern und dem 1967/1968 erbauten Gemeindehaus steht sie seit 2007 als Ensemble unter Denkmalschutz.

Otzens ursprünglicher Wettbewerbsentwurf für die Christuskirche sah ein dreischiffiges Gebäude mit Querschiff und geradem Chor vor, das sich an den Prinzipien der Backsteingotik orientieren sollte. Der umgesetzte Bau fiel schließlich aus Kostengründen kleiner aus. Bei den Luftangriffen 1943 und 1944 wurden das Deckengewölbe, der gesamte Chor, das nördliche Querschiff und die Fenster vollständig zerstört. Von der Inneneinrichtung blieb nur das Altarkreuz erhalten. Die zerstörten Teile wurden im Stil der 1950er-Jahre wieder aufgebaut.

Am 28. Dezember 1982 schlug frühmorgens der Blitz in den Turm des Gotteshauses ein. Ein sechs Stunden brennendes Feuer brach aus, schließlich brach die oberste Turmspitze mit Wetterhahn und Kugel ab und bohrte sich in das Dach der Kirche. Der Blitzschlag förderte ein Stück Kirchengeschichte zu Tage. In der herabgestürzten Turmspitze fand man eine Kassette mit Dokumenten aus der Zeit des Kirchenbaus. Diese gaben Auskunft etwa zum Stifter des Altars und der Kanzel. Nach Gottfried Holthusen ist in Hamburg auch das Holthusenbad benannt.

Von 2007 bis 2008 wurde die Christuskirche nach Plänen des Architektenbüros Stölken und Schmidt grundlegend renoviert. Besonders der Innenraum wurde völlig neu gestaltet. Die Architekten ersetzten das Tonnengewölbe durch eine Flachdecke. Der expressionistisch wirkende schlichte Spitzbogen vor dem Altarraum, der sowohl den Altar als auch die Fenster dahinter betont, ist auffällig. Die modernen Fenster gestaltete Matthias Schmidt. Seit dem Umbau stehen schlichte Eichenbänke im Hauptraum, der einen neuen Bodenbelag aus grauen Schieferplatten erhalten hat. Der Altar ist ein schlichter Quader, der wie die Emporengeländer aus schwarzem Stahl besteht.

Die Christuskirche gehört zu den 37 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.