12.10.2015 – Presse , Saarland

Pressetermin von Deutscher Stiftung Denkmalschutz und Saartoto in Mimbach

Wie steht‘s um die Orgel?

Am Mittwoch, den 14. Oktober 2015 besucht Dr. Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Miriam Moldoveanu von Saartoto die Dorfkirche in Blieskastel-Mimbach. Den Beiden erläutert Gero Kaleschke, Orgelbausachverständiger der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Restaurierungsarbeiten an der dortigen Walcker-Orgel. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Wiederherstellung des wertvollen Instruments in diesem Jahr dank zahlreicher zweckgebundener Spenden, einer zweckgebundenen Geldauflage und nicht zuletzt der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, mit 48.000 Euro. Die Mimbacher Kirche gilt als Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Sie ist eines von über 40 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.

Dorfkirche in Mimbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Walcker-Orgel in der Dorfkirche in Mimbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Im Ortskern von Mimbach im Bliesgau, rund zwei Kilometer südöstlich von Blieskastel, steht die protestantische Christuskirche, die wegen ihrer Größe auch Dom des Bliestals genannt wird. Sie ist das Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Das Kirchengebäude von 1767/1769 gilt zudem als die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus der Zeit in der Region. Der flach gedeckte Innenraum ist ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche.

Die Orgel der Firma E. F. Walcker & Cie. aus Ludwigsburg, einer der bedeutenden Orgelbaubetriebe des 19. Jahrhunderts in Deutschland, befindet sich auf der Westempore. Bei der Walcker-Orgel handelt es sich um die erste, komplett nach dem Kegelladensystem erbaute Orgel im Saarland. Das 1860 gebaute Instrument verfügt über 16, auf zwei Manuale und ein Pedal verteilte Register. Der Spieltisch befindet sich seitlich am Orgelgehäuse.

Bei einer Restaurierung 1965 wurde die Orgel, die ursprünglich für einen grundtönigen, romantischen Klang angelegt war, in einen spitzen neo-barocken Klang überführt. Diese Umbau-Restaurierung hat der Orgel wohl mehr geschadet als genutzt. Glücklicherweise sind trotz des Umbaus noch drei Viertel der Originalsubstanz vorhanden.

In dem großen Saal finden jährlich viele Kirchenkonzerte statt, allerdings ohne Orgel, die seit über 20 Jahren nicht mehr spielbar ist. Um Mittel für die Instandsetzung der Orgel einzuwerben, gründete sich 2010 der „Verein zur Rettung und Erhaltung der Kirchenorgel in Mimbach e.V.