10.09.2024 – Bayern

Restaurierung der Schlosskapelle Mater Dolorosa in Otting

Die Wandfresken sind vollständig erhalten, die opulente Ausgestaltung nur noch zu erahnen

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 25.000 Euro die Restaurierung der Innenraumschale mit den Wandbildern der Schlosskapelle Mater Dolorosa in Otting. Bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 12. September 2024 um 13.30 Uhr überbringt Manfred Kiesel, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD, den dazugehörigen Fördervertrag an Bürgermeister Wolfgang Lechner im Beisein von Dr. Leopold Weckbach von Lotto Bayern. Die Kapelle gehört zu den über 590 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Schlosskapelle Mater Dolorosa in Otting * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Wandbild in der Schlosskapelle Mater Dolorosa in Otting * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Schon die mittelalterliche Burg besaß eine 1393 urkundlich erwähnte Kapelle. 1685 ließ Franz Josef Freiherr von Freyberg eine kleine Betstatt für das im Hochaltar enthaltene Schnitzbild der schmerzhaften Muttergottes errichten. Diese Betstatt dient vermutlich der seit 1705 neu erbauten heutigen Schlosskapelle als Sakristei. 1811 ging die Kapelle in den Besitz des Grafen Otting-Fünfstetten über, 1930 in den Besitz der Kirchengemeinde und 2022 in den Besitz der Gemeinde Otting.

Zum Objekt:

Die einstige Wallfahrtskapelle steht am Ortsrand in der Nähe des ummauerten Schlossgartens. Das einschiffige Bauwerk ist segmentbogig geschlossen. Der Sakristeianbau im Südosten, ein profiliertes Traufgesims und ein achteckiger Dachreiter mit Zwiebelhaube, des Weiteren Profilgesimse, Volutengiebel und eine Ädikularahmung um das Portal kennzeichnen die reich gegliederte Westfassade mit Wappenstein. Bemerkenswert sind die üppigen Wandstuckaturen und der viersäulige Hochaltar aus dem Jahr 1705. Die Wandfresken sind vollständig erhalten, dagegen gingen die Deckenfresken beim Einsturz des Deckengewölbes 1853 verloren. Kanzel, Orgel, Kniebänke, Holzfiguren und Grabsteine von der historischen Ausstattung wiederum sind erhalten.

Die qualitätvollen Stuckaturen, die sich im Kapelleninneren an den Langhauswänden, dem Portal, den Brüstungen der Doppelempore und im Chor erhalten haben, lassen erahnen, wie opulent die Ausgestaltung des Inneren vor dem Einbruch des Gewölbes gewesen sein muss.