21.06.2022 – Bayern

Restaurierung der Stuckdecke in der St. Michaelskirche in Neustadt-Fechheim

Dank einer Treuhandstiftung und der GlücksSpirale

Dank der treuhänderischen Barbara und Gunther Fenge Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Lotterie der GlücksSpirale erwartet die Gemeinde der Michaelskirche in Neustadt-Fechheim ein Fördervertrag von 33.600 Euro für die Sicherung, Instandsetzung und Wiederherstellung der Stuckdecke mit ihren Fresken. Die Kirche gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die Michaelskirche ist eine Turmkirche mit mittelalterlichen Bauteilen, einem in Sichtfachwerk gestalteten Treppenturm und einem barocken Innenraum. Die Deckenfresken malte der seinerzeit berühmte Freskenmaler Johann Schuster zwischen 1706 und 1730. Das Turmuntergeschoss ist romanisch, der Chor vom Ende des 15. Jahrhunderts spätgotisch. 1601 wurde der Turm auf 56 Meter erhöht und mit vier Ecktürmchen im „Bamberger Stil“ ausgestattet. Das erneuerte Langhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von dem Coburger Ratszimmermeister Hans Friedrich Weinlein als rechteckiger Saalbau mit dreigeschossigen Emporen auf der Nord- und Südseite und einer zweiflügeligen Empore auf der Westseite gestaltet.

An den drei Emporen hat der Coburger Maler Johann Schnabel in 87 Bildern die biblische Geschichte von der Schöpfung bis zum Pfingstfest dargestellt. Die Deckenfresken auf der hölzernen Flachdecke zeigen Szenen aus der Offenbarung des Johannes und in Medaillons die vier Evangelisten. Sie wurden auf einer von Johann Jakob Peintner 1703/1704 stuckierten Decke aufgebracht. Das mittlere der drei großen Deckenbilder, von dem 2013 ein Teil in das Langschiff abstürzte, zeigt Erzengel Michael, wie er den Teufel besiegt.

Weitere erwähnenswerte Ausstattungsstücke sind die Barockkanzel und der aufwendig geschnitzte und bemalte Apostelstuhl, der Taufstein aus dem 18. Jahrhundert und eine Stollentruhe aus dem 15. Jahrhundert. Neben der Kanzel ist eine dreiteilige Kilianstafel mit Szenen aus dem Leben des fränkischen Heiligen aus dem Jahr 1480 angebracht. Im Chorraum findet sich ein Kreuzigungs- und ein Auferstehungswandbild von 1500 bzw. 1576.