In einem Wohnviertel westlich der Osnabrücker Innenstadt und südlich des Botanischen Gartens befindet sich das ehemalige Hotel zum Westerberg im gleichnamigen Stadtteil. 1899 beauftragte Ernst Tietz den Architekten Wilhelm Propfe mit den Planungen eines Restaurations- und Logierhauses mit Kegelbahn und Stallungen. 1901 wurde das Hotel fertiggestellt. 1927 erweiterte der Hotelier Alber Söhnchen das Gebäude. Bei diesen Arbeiten entstand auch die Wandmalerei im Festsaal von dem auch international tätigen Osnabrücker Maler Wilhelm Gerstenberger. Irgendwann übertüncht, wurden die Malereien bei Renovierungsarbeiten 1990 wiederentdeckt. 2019 kaufte die Hochschule Osnabrück das Denkmal und nutzt es seither als Seminargebäude.
Zum Objekt:
Der malerische, gründerzeitliche Kernbau mit dem villenartigen Aussehen wird durch historisierende Schweifgiebel, Türmchen und Erker sowie Fachwerkelemente geprägt. Südlich schließt sich ein deutlich zurückhaltender gestalteter Anbau von 1927 an, hier befinden sich der Festsaal und die Kunstwerke Gerstenbergers.
Die Malereien stellen ein seltenes Zeugnis hochwertiger Dekorationsmalerei der späten 1920er Jahre in Deutschland dar. Sie wurden freihändig in Ockertönen ausgeführt, die Wanddekoration setzt sich aus unregelmäßigen geometrischen Formen im Stil des Art Deco sowie floralen Motiven zusammen.