10.08.2012 – Presse

„Rettet die Kolonnaden!“

Pressetermin zum offiziellen Baustart an den Kolonnaden der Glienicker Brücke

Am Montag, den 13. August 2012 beginnen um 15.00 Uhr offiziell die Bauarbeiten an den Kolonnaden der Glienicker Brücke in Potsdam. An der Instandsetzung des einzeln stehenden Pylons beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 20.000 Euro. Die Stadt, für die Oberbürgermeister Jann Jakobs den DSD-Fördervertrag entgegennahm, verdoppelte den Betrag, so dass die Arbeiten noch vor dem Winter ausgeführt werden können.

Die Kolonnaden haben schwere Bauschäden. Die im Inneren des Wünschelburger Sandsteins, aus dem die Kolonnaden bestehen, rostenden und aufquellenden Stahlverbindungen gefährden den Bestand der Säulen, Brüstungen und Sandsteinvasen, die die Brücke seitlich begrenzen. Eine Erstsicherung der Bauten ist durch die Landeshauptstadt Potsdam inzwischen erfolgt. Die Komplettsanierung wird auf rund 1,6 Millionen Euro beziffert, eine Summe, die vornehmlich durch Spenden aufzubringen sein wird. "Wir freuen uns, dass die ersten 20.000 Euro an Spenden bereits eingegangen sind", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. "Diese Summe hat die Landeshauptstadt verdoppelt. Es ist sehr wichtig, dass dieses Denkmal deutsch-deutscher Zeitgeschichte erhalten bleibt." Daher ruft die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Spendenaktion auf. Vor Ort wird dazu eine Infotafel aufgestellt. 

Die Glienicker Brücke ist auch am Tag des offenen Denkmals Thema. Am 9. September 2012 lädt das Ortskuratorium Potsdam der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) um 12.00 Uhr und 15.00 Uhr in den Rokokosaal der Dortu-Schule, Dortustraße 28-29 in 14467 Potsdam. Der bekannte Stadthis toriker Hartmut Knitter wird dort die Geschichte der Glienicker Brücke Revue passieren lassen. 

Die Geschichte der Brücke reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Auf die erste schmale Holzkonstruktion folgten zwei Neubauten und schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Stahlträgerkonstruktion, über die die damalige Fachwelt als "plumpe Eisenkonstruktion" spöttelte. Doch war die Glienicker Brücke bis zum Kalten Krieg ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut, markierte ein weißer Strich auf der Brücke die Grenze zwischen DDR und West-Berlin. Von 1953 bis zum Mauerfall 1989 blieb der Übergang gesperrt und konnte nur mit Sondergenehmigung passiert werden. Seit 1990 ist das Ensemble Teil des UNESCO Welterbes. - Die im Inneren des Wünschelburger Sandsteins, aus dem die Kolonnaden bestehen, rostenden und aufquellenden Stahlverbindungen gefährden den Bestand der Säulen, Brüstungen und Sandsteinvasen, die die Brücke seitlich begrenzen. 

Die in Bonn ansässige Denkmalschutz-Stiftung hat seit ihrer Gründung 1985 bundesweit über 480 Millionen Euro aus Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, für mehr als 4.100 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung stellen können. In Potsdam förderte die Stiftung über 100 Sanierungsmaßnahmen an über 50 Objekten. 

Mit der Spendenaktion "Rettet die Kolonnaden" sammelt das Ortskuratorium Potsdam der Deutschen Stiftung Denkmalschutz seit letztem Jahr für die Sanierung der Kolonnaden der Glienicker Brücke. Schirmherr der Rettungsaktion ist Ministerpräsident Matthias Platzeck.

Spendenkonto: 305 555 506 

bei der Commerzbank Bonn

BLZ 380 400 07

Verwendungszweck: 1006661X Glienicker Brücke