29.11.2018 – Nordrhein-Westfalen

Richtfest auf Schloss Senden

Tatkräftige Hilfe auf der ganzen Linie

Am Freitag, den 30. November 2018 um 14.30 Uhr wird auf Schloss Senden der Richtspruch gesprochen, nachdem der Dachstuhl des Rombergtraktes und die Haube des Südturmes wieder hergestellt sind. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hilft den neuen Eigentümern des Wasserschlosses bei der Wiederinstandsetzung der historischen Anlage. Schloss Senden, für das die DSD in den beiden vergangenen Jahren 260.000 Euro zur Verfügung gestellt hat, ist eines der 440 Denkmale, die sie dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in NRW fördern konnte. Es ist ebenfalls Einsatzstelle der Jugendbauhütte Westfalen, die Gartenarbeiten am Schloss unterstützt.

Das Wasserschloss Senden liegt auf einer großen Insel und ist von einer breiten Gräfte sowie einem baumbestandenen ehemaligen Ringwall umgeben. Das Schloss war ursprünglich bischöfliches Lehen und fiel um 1400 an die Herren von Droste zu Kakesbeck, die sich seither von Droste zu Senden nannten. Der älteste Teil der jetzigen Anlage stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Umbauten folgten im 18. und 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage verkauft und diente als Internat, Hotel und Restaurant. Nach 1990 stand das Ensemble über 20 Jahre leer, bis der Förderverein Schloss Senden die Anlage 2015 übernahm. Seither dient das Schloss der interkulturellen Nachwuchsförderung im Handwerk und in der Denkmalpflege. Der Verein will künftig zudem ein Tagungs- und Gästehaus mit Gastronomie sowie einen Kunst- und Kulturbetrieb einrichten. Von der Parkanlage ist die barocke Struktur mit regulierten Gräften, dem ehemaligen Inselparterre und den symmetrischen einstigen Gartenflächen beiderseits der Lindenallee an der Zufahrt in Grundzügen erhalten. Das Ende der axial auf das Schlossensemble bezogenen Lindenallee bildet die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Gruftkapelle.

Der lange Leerstand verursachte Schäden an allen Teilen der Anlage. Aufgrund undichter Dachdeckung drang Nässe in den Dachraum ein und schädigte die Konstruktion und die Balkenköpfe. Dachschäden finden sich ebenfalls an den Türmen im Ostflügel. Hinzu kommen Schimmel- und Pilzbefall sowie Holzschädlinge und nicht zuletzt schadeten Vandalismus und Diebstahl dem Ort. Dringende Instandsetzungsaufgaben im Park von Schloss Senden sind Gehölzarbeiten wie das Roden von Wildwuchs, die Freistellung von zugewachsenen Sichten und die Nachpflanzung von Bäumen und Sträuchern. Auch die Gewässerpflege muss besorgt werden. Hier konnten die Freiwilligen der Jugendbauhütte bereits einer Einladung des Vereins Schloss Senden e.V. folgend die Arbeiten im Rahmen eines Seminars unterstützen.