03.12.2018 – Nordrhein-Westfalen

Richtfest beim ehemaligen Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit

Ein besonderer Nikolaustag

Für die Restaurierung der Fassade und der Innenwände des 1658 errichteten Küsterhauses in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dem Verein Dorf aktiv e.V. dank der Lotterie GlücksSpirale 40.000 Euro zur Verfügung stellen. Mittlerweile sind die Rohbauarbeiten fast abgeschlossen. Fundamente, Bodenplatte, Ertüchtigung und Ausmauerung des Fachwerks sind beinahe fertig. Aktuell wurde mit den Dacharbeiten begonnen.

Den derzeitigen Bautenstand möchten Ludger Vollenkemper und die anderen Vereinsmitglieder zum Anlass nehmen, Richtfest zu feiern. Am Donnerstag, den 6. Dezember 2018 um 15.00 Uhr ist es daher soweit. Die Stiftung wird bei dem kleinen Festakt durch ihre Ortskuratorin Gütersloh der DSD, Margret Arning, vertreten.

Das ehemalige Küsterhaus liegt mitten im historischen Ortskern von St. Vit, dem lebendigen Dorf im Westen von Rheda-Wiedenbrück, gleich neben der barocken Pfarrkirche St. Vitus, dem Friedhof und einigen Streuobstwiesen. Es entstand, weil für den in Wiedenbrück lebenden Pfarrer im Ort die Küsterwohnung, die Schule und Übernachtungsmöglichkeit fehlten. Mit sich ändernder Nutzung wurde das Haus mehrfach umgebaut und erweitert.

Das eingeschossige Vierständer-Fachwerkhaus mit Chronogramm im Dielentorbogen wurde um 1900 durch ein rückwärtig quer angebautes, zweigeschossiges Backsteinhaus und einen Wirtschaftsteil erweitert. In der Mitte der Ostseite des Fachwerkgebäudes befindet sich eine geschosshohe, rundbogige Tordurchfahrt mit beschnitztem Sturzbogen und verbrettertem Giebeldreieck. Fast quadratische Gefache und gegenständige Ständer prägen die Fassaden. Ein Satteldach mit Sparrendachstuhl und doppelt stehendem Stuhl deckt den Bau.

Das Innere dominiert die hohe Deele mit Sandsteinplattenboden. Mächtige Kopfbänder steifen das Ständerwerk der Deckenbalkenkonstruktion aus. Die seitlichen Hillen sind ebenso erhalten wie bauzeitliche Türen und die Treppe. Im Massivanbau mit Mittelflur sind die Bodenfliesen bauzeitlich. Das Kammerfach hat man umgebaut und die Lucht zur Zweigeschossigkeit verändert.

Das künftig als Dorfgemeinschaftshaus genutzte Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück ist eines der über 440 Projekte, die die Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.