Die „MS Stadt Kiel“ hat ihren Liegeplatz an der Seegartenbrücke in unmittelbarer Nähe zum Kieler Schifffahrtsmuseum unweit der Innenstadt. Das Motorschiff wurde 1934 auf der Kieler Friedrich-Krupp-Germaniawerft gebaut. Auftraggeber war die Hafenrundfahrt-AG, das kleine Schiff wurde im Linien- und Ausflugsverkehr eingesetzt. 1943 sank es nach einem Bombentreffer am Liegeplatz. Es wurde geborgen, im dänischen Svendborg repariert, um drei Meter verlängert und um ein geschlossenes Salondeck ergänzt, sodass es in der Nachkriegszeit wieder auf der Förde Linie fuhr und später auch als Ausflugsdampfer im Öresund unterwegs war. Der Krupp-Motor wurde 1954 gegen eine stärkere Maschine ausgetauscht. Nachdem die „Stadt Kiel“ 1976 außer Dienst gestellt wurde, drohte 1983 die Verschrottung. Ein neu gegründeter Verein sorgte für die Bewahrung und restaurierte das Schiff bis 1990 grundlegend. 1994 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Seither bietet das Traditions- und Museumsschiff Charterfahrten auf der Kieler Förde an.
Zum Objekt:
Das etwa 29 Meter lange Metallrumpfschiff weist abgestumpfte Doppeldeck-Aufbauten auf. Neben dem hölzernen Steuerhaus sind auch auf den Decks hölzerne Details aus der Erbauungszeit erhalten. Die Schiffsmaschinentechnik wird vom Verein vorbildlich gepflegt und in Betrieb gehalten. Die Sanierung des Frischwassertanks war eine Voraussetzung für die behördliche Fahrerlaubnis des Schiffes und diente somit vollumfassend einer anschaulichen Betriebsfähigkeit des schwimmenden Denkmals.