1721 erwarb Wilhelm Adam von Weveld das Sinninger Schloss – durch Heirat und durch Kauf. Den Renaissancebau, der um 1660 errichtet worden war, ließ er um einen barocken Flügel und bedeutende Wirtschaftsgebäude erweitern. Von einer prunkvollen französischen Gartenanlage zeugt ein Schlossplan, den Christoph Anton Freiherr von Weveld 1769 durch den Neuburger Kartographen Matthias Schöpfer erstellen ließ. Johann Baptist Freiherr von Weveld wandelte nach seiner Pensionierung im Alter von 53 Jahren den Sinninger Gutsbetrieb in einen industriellen Landwirtschaftsbetrieb mit Ziegelei, Bräuhaus und Gärtnerei um. Damit wurde der Freiherr, der auch junge Landwirte ausbildete, zum größten Arbeitgeber im Umkreis. Schlechte Erträge und die Entwertung des Geldes am „Schwarzen Freitag" 1929 stürzten Gutsbesitzer Wilhelm von Weveld in tiefe Schulden. Sein Nachfolger Heribert von Weveld wurde vom regierenden System zur Zwangsentschuldung durch Verkauf des heute sogenannten „Weveldhauses" in der Neuburger Oberstadt getrieben. Heutiger Besitzer ist Nicolaus Droßbach, Sohn von Gertrud Amalie Freifrau von Weveld und Hubert Maximilian Droßbach.
Zum Objekt:
Das dreigeschossige Schloss wurde um 1660 am Rande eines Ausläufers des Donaumooses im Renaissancestil erbaut. 1727 wurde es im Norden und Osten um eine zweigeschossige barocke Flügelanlage im französischen Stil erweitert. Das Schloss verfügt über einen Rittersaal mit Stuckarbeiten im Régencestil. Über dem Schlossportal befindet sich das aufwändig barockisierte Allianzwappen derer von Weveld und Biedenfeld. Seinerzeit wurde auch ein aufwendiger Barockgarten angelegt.