23.09.2022 – Baden-Württemberg

Sanierungsmaßnahmen am Gasthaus Zum Güldenen Engel in Walldürn

Das ehemalige Gasthaus Zum Güldenen Engel, auch Ehemannsches Haus genannt, in Walldürn * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Das ehemalige Gasthaus Zum Güldenen Engel, auch Ehemannsches Haus genannt, in Walldürn * Foto: DSD

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Umfassend ausgemaltes Inneres von 1598 dokumentiert Zeitgeschichte

Gegenüber der Georgskirche im Zentrum von Walldürn befindet sich in der Hauptstraße 39 das ehemalige Gasthaus Zum Güldenen Engel, auch Ehemannsches Haus genannt. Es wurde 1588 in Formen der Spätrenaissance errichtet. Bauherr war der wohlhabende Gastwirt Valentin Stumpf. Für die Dach- und Fassadensanierung des Gasthauses stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale nun 80.000 Euro zur Verfügung. Das Denkmal gehört somit zu den über 380 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Der stattliche Baukörper in massiver Bauweise mit Stilelementen der Renaissance und noch gotisch ausgebildeten Fenstergewänden zeugt von Wohlstand, Bürgerstolz und Kunstsinn des Erbauers. Die umfassende Ausmalung des Inneren dokumentiert die Zeitgeschichte von Reformation und Gegenreformation. Das Gebäude, für zwei Jahrhunderte lang das einzige in Stein gebaute Privathaus Walldürns, besitzt auch aus diesen Gründen überregionale Bedeutung.

Das als Wallfahrts- und Heimatmuseum genutzte seit 1965 von den Mitgliedern des Heimat- und Museumsvereins Walldürn ehrenamtlich betreute Gebäude konnte in den letzten Jahrzehnten nur mangelhaft instandgehalten werden. Dadurch konnten sich Feuchtigkeitsschäden in der Dach- und Deckenkonstruktion entwickeln. Der nachgebende Dachstuhl führte zu Ausbauchungen an der Fassade. Das statisch gefährdete Museum musste daraufhin im Jahr 2017 notgesichert werden. Inzwischen sind die Planungen zur Gesamtsanierung erstellt worden.

Zum Objekt

Den prächtigen, zweigeschossigen verputzten Massivbau, der von einem hohen Satteldach angeschlossen wird, zieren sandsteinerne Eckquaderungen und Gewände sowie ein Giebelgesims mit Kugelabsätzen, Voluten und Muschelabschluss. Den Eingang mit vorgestellter Freitreppe rahmen Profilgewände und ein Segmentbogen. An die Traufseite ist ein Anbau mit vorkragendem Fachwerkaufsatz gesetzt worden. Das Innere ist umfassend ausgemalt und wird auf das Jahr 1598 datiert.