Am Freitag, den 18. Januar 2019 um 12.30 Uhr besucht Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Stefan Luger von Lotto Bayern den ersten Bürgermeister von Konnersreuth, Max Bindl, um sich bei einem Presse- und Fototermin die Restaurierungsmaßnahmen am Schafferhof erläutern zu lassen. Die DSD stellt dank der Lotterie GlücksSpirale für die Schieferneueindeckung der Dächer in diesem Jahr 20.000 Euro zur Verfügung. Das Wohnstallhaus zählt zu den über 400 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Konnersreuth in der nordwestlichen Oberpfalz an der Grenze zum Fichtelgebirge ist überregional als Geburts- und Wirkungsstätte der Mystikerin Therese Neumann bekannt. Der sogenannte Schafferhof in der Nähe der Pfarrkirche und des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Wohnhauses der Therese Neumann ist eine regionaltypische, zum Marktplatz hin offene Dreiseithofanlage, wie sie die Ortsbilder der Grenzregion seit dem frühen 19. Jahrhundert prägen.
Zu dem ehemaligen Dreiseithof gehören das Wohnstallhaus, die Scheune, die Remise, ein Brunnen und ein Bauerngarten. Das im frühen 19. Jahrhundert errichtete Haupthaus mit bauzeitlich erhaltenen Ausstattungsstücken wurde 1828 in spätbarock-klassizistischer Weise ausgestattet. 1882 erneuerte man das schließlich 1898 zusätzlich vergrößerte zweigeschossige Wohnhaus, dem sich westwärts ein Gewölbestall mit böhmischem Gewölbe anschließt.
Das mittelsteile Satteldach und der Kniestock gehen auf den neugotischen Umbau 1882 zurück. Die wichtigsten Grundrissstrukturen des Wohnhauses blieben damals erhalten. Lediglich über dem Stall wurden zusätzliche Wohnräume für Familienmitglieder und Dienstboten geschaffen. Aus der gleichen Bauphase stammt die an der nördlichen Grundstücksgrenze angeordnete zweigeschossige Wagenremise.
Die Verwendung von Holzstützen mit doppelten Kopfbändern belegt die Nähe zu den Hofanlagen des Egerlandes und des Stiftlandes. Das Dachwerk, eine zeittypische Kehlbalkenkonstruktion, stammt nach dendrochronologischen Untersuchungen aus dem Jahr 1898 wie auch der bis heute erhaltene, vorgesetzte Laubengang. Bei der angrenzenden Westscheune wurden ebenfalls 1898 Dachwerk und Deckung erneuert. Der Mauerwerkbestand ist hingegen in die Zeit um 1828 einzuordnen.