17.10.2017 – Sachsen-Anhalt

Schloss Briest in Tangerhütte erhält weitere Förderung

Schloss Briest in Tangerhütte © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

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Ein Stück Familiengeschichte

Am Freitag, den 20. Oktober 2017 um 11.00 Uhr überbringt Dr. Volker Stephan, Ortkurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Johanna Grude von Lotto Sachsen-Anhalt auf Schloss Briest in Tangerhütte einen Fördervertrag über 18.000 Euro an Maren von Bismarck. Damit kann die Innensanierung des Haupthauses weitergeführt werden.

Bereits 2009 hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Fördermittel bereitstellen können, 2011 für die Restaurierung der Eingangshalle und zwei weiteren Räumen im Erdgeschoss. Mit dem diesjährigen Förderbetrag können nun nötige Restaurierungsarbeiten an Türen, Böden, Wänden und Decken im ersten Obergeschoss angegangen werden.

Das in Briest, einem Ortsteil von Tangerhütte, gelegene Schloss wurde auf den Grundmauern einer alten Wasserburg errichtet. Der dreigeschossige Bau mit zwei rechtwinklig aufeinanderstoßenden Flügeln ist größtenteils in unverputztem rotem Ziegelfachwerk ausgeführt und weist Übergangsformen von der Spätrenaissance zum Frühbarock auf. Zur Hofseite hin erhebt sich ein imposanter achteckiger Treppenturm. Eine Bauinschrift datiert das Bauwerk in die Jahre des Dreißigjährigen Krieges, genau auf das Jahr 1624.

Nach einem Brand 1839 musste das Gebäude in Teilen erneuert werden. Ein massiver Rechteckturm wurde daraufhin an den Westgiebel angebaut. Zum Herrenhaus gehören noch ein Inspektorenhaus aus dem 17. Jahrhundert, weitere Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert sowie eine Kapelle aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Der das gesamte Ensemble einschließende Park wurde 1849 im englischen Landschaftsstil durch den in Hannover tätigen Landschaftsgärtner Franz Christian Schaumburg angelegt.

Das Gut gehörte über mehrere Generationen bis zur Enteignung 1945 der Briester Linie der Familie von Bismarck. 1997 konnten Friedrich von Bismarck, der Sohn des letzten Besitzers, und seine Frau Maren das Herrenhaus und einige landwirtschaftliche Flächen zurückkaufen.

Schloss Briest mit seiner einprägsamen Fassadengestaltung ist eines der letzten erhaltenen Adelssitze dieser Art in Nordostdeutschland und gehört zu den über 560 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.