08.01.2018 – Nordrhein-Westfalen

Schloss Gymnich in Erftstadt erhält Bronzeplakette der DSD

Zur Erinnerung an die Förderer

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte 2014 für die dringend nötige Fassadensanierung von Schloss Gymnich in Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis 120.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Mittwoch, den 10. Januar 2018 um 11.00 Uhr Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Denkmaleigentümer Gerd Overlack. So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Schloss Gymnich ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die heutige Anlage von Schloss Gymnich wurde im 17. und 18. Jahrhundert unter Einbeziehung vorhandener Bauteile auf altem Grundriss errichtet. Ein Park wurde angelegt und die repräsentative Ausstattung mit qualitätvollen gefassten Vertäfelungen, Stuckaturen, Supraporten, Gemälden und Möbeln erneuert. 1835 bis 1839 ließ Maximilian Werner von Wolff Metternich die Anlage, insbesondere den Park und die Vorburg, umgestalten. Das Schloss erhielt ein neues Entree, die Repräsentationsräume des 18. Jahrhundert blieben jedoch unverändert.

Das zweigeschossige Herrenhaus, das sich als rot geschlämmter Winkelbau mit Backsteinmauerwerk und Hausteingewänden zeigt, erreicht man über eine steinerne Bogenbrücke. Ein schiefergedecktes Mansarddach deckt den Bau. An der Südostecke erhebt sich ein schlanker, über das Dach hinausreichender Kapellenturm. Der Südflügel - das alte Burghaus - erhebt sich über gotischen Gewölbekellern. Am Fuß des Rundturms sind gotische Vorkragungen über einem Kleeblattbogenfries sichtbar. Schloss Gymnich besitzt trotz des schlichten Äußeren kunsthistorisch wertvolle Prunkräume. Die hochwertige, vom Brühler Schloss beeinflusste und wahrscheinlich von dortigen Handwerkern angefertigte Rokoko-Ausstattung dokumentiert anschaulich den Repräsentationswillen eines ranghohen kurfürstlichen Hofbeamten.

Aufgrund von Leerstand und nur notdürftiger Baupflege traten an mehreren Bauteilen Schäden auf. Mangelhafte Dachentwässerung leitete die Nässe gegen das Mauerwerk. Ein Nutzungskonzept, das Veranstaltungen, Seminare, Hochzeiten, Gastronomie und Wohnen in der gesamten Anlage vorsieht und auf die wertvolle Ausstattung und die Denkmalsubstanz Rücksicht nimmt, ist mit den Denkmalbehörden bereits abgestimmt.