04.09.2018 – Sachsen

Schloss Promnitz in Zeithain wird von der DSD gefördert

Blütezeit im 18. Jahrhundert

Am Freitag, den 7. September 2018 um 14.00 Uhr überbringt Gert Jubisch, Ortskurator Oschatz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort dank zahlreicher zweckgebundener Zuwendungen nach einem Spendenaufruf in der Zeitschrift Monumente einen symbolischen Fördervertrag über exakt 29.846 Euro für Notsicherungsmaßnahmen am Hauptgebäude, am Thielauflügel und an der westlichen Scheune von Schloss Promnitz in Zeithain an Denkmaleigentümerin Marianne von Wolffersdorff. Dem Schloss haben nicht zuletzt in jüngster Zeit die beiden großen Stürme Herwart und Friederike arg zugesetzt.

Die Rittergutsanlage in Zeithain besteht aus dem barock überformten Renaissancebau des Schlosses, dem Gutsverwalterhaus und einem Wirtschaftsgebäude. Das direkt an der Elbe gelegene Schloss diente seit dem 12. Jahrhundert mehreren Familien als Adelssitz. Seine Blütezeit erfuhr die Anlage im 18. Jahrhundert anlässlich eines Heerlagers Augusts des Starken.

Schloss Promnitz wurde unter Einbeziehung der mittelalterlichen Fundamente 1603 als Spätrenaissance-Schloss neu errichtet. Noch heute zeugen der Treppenturm im Innenhof und ein Sitznischenportal am Westflügel hiervon. Mit Blick auf das als "Lustlager von Zeithain" in die Geschichtsbücher eingegangene Jahrhundertspektakel ließ Albrecht von Wolffersdorff das Anwesen bereits ab 1728 in barocken Formen umbauen und erweitern. Ein neuer Südflügel orientierte sich mit einer beeindruckenden, durch Mittelrisalit und Pilaster gegliederten Fassade optisch zur Elbe hin. Auch die Innenräume wurden repräsentativ umgestaltet.

Nachdem Promnitz 1873 verkauft und das weitläufige Anwesen 1945 enteignet worden war, wurden die einst herrschaftlichen Räumlichkeiten in kleinere Wohneinheiten aufgeteilt. Eine LPG richtete hier Büros und einen Supermarkt ein. 1996 wurde das Anwesen zunächst an einen Privatmann verkauft, stand dann aber jahrelang leer und verfiel zusehends.

Die Elbehochwasser 2002 und 2013 überschwemmten die Schlossanlage, der letzte große Herbststurm ließ einen der noch erhaltenen Spätrenaissance-Giebel vom Dach stürzen. Großflächige Putzflächen haben sich von den Außenwänden gelöst, kaputte Fenster und teilweise eingestürzte Dächer sowie Vandalismus fügten der historischen Substanz schwerste Schäden zu.

Schloss Promnitz ist eines von über 770 Denkmalen, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale allein in Sachsen fördern konnte.