12.11.2024 – Nordrhein-Westfalen

Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen

Anklänge an die italienische Renaissance

Für die Sicherung der Mauerkronen und die Instandsetzung der Risse an Fensterbögen und Brüstungen der Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 63.500 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 15. November 2024 um 14.00 Uhr Roland Tauber, Ortskurator Jülich der DSD, im Beisein von Bianca Scheiderich von WestLotto an Joachim Schütz von Leerodt-Wrede. Die Schlossruine gehört zu den über 720 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen * Foto: Hubert Wallrafen/Waldfeucht-Haaren

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Schlossruine Leerodt in Geilenkirchen * Foto: Hubert Wallrafen/Waldfeucht-Haaren

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Im Wurmtal liegt die Ruine der ehemaligen Schlossanlage Leerodt. Von der ursprünglich zweiteiligen Anlage aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind nach Zerstörung des im niederländischen Stil erbauten Herrenhauses im Zweiten Weltkrieg nur die Vorburg und der Park vollständig erhalten. Das vierflügelige Kernschloss entstand 1647 wohl an der Stelle von Vorgängerbauten. Nach dem Tod von Maximilian von Leerodt 1817 stand das Schloss leer und verfiel, 1840 wurden zwei der ursprünglich vier Flügel abgerissen.

1882 ließ Georg Schütz von Leerodt die restlichen Flügel umbauen und siedelte sich hier wieder an. Die Familie lebte bis 1944 in der Anlage. Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Nach dem Krieg kehrten die Eigentümer zurück und zogen in die Vorburg, die sie entsprechend instand setzten. Die Ruine wurde in den 1970er Jahren durch Einbau von Betondecken und Ringankern gesichert. Sie dient seitdem öffentlichen Veranstaltungen.

Zum Objekt:

Die Ruine des einst vierflügeligen, zwei- und dreigeschossigen Backsteinschlosses besteht heute aus Resten des West- und Nord-Flügels. Blausteingewände und horizontal verlaufende Blausteinbänder gliedern die Fassaden. Bemerkenswert ist im Westflügel der fünfbogige Arkadengang im Erdgeschoss, der hofseitig in Blaustein errichtet ist und dessen profilierte Rundbögen auf Säulen ruhen. Die Rückwand des Ganges besteht aus Backstein. An den Arkadengang schließt sich der Nord-Flügel mit dem in Resten erhaltenen quadratischen Turm an. Hochrechteckfenster gliedern den Nord-Flügel. Die Anlage besitzt trotz des Ruinenzustands besondere historische und architektonische Bedeutung, da das Gebäude in hoher Qualität errichtet wurde. Der Arkadengang mit seinen Anklängen an die italienische Renaissance stellt ein seltenes Beispiel dieser Art im Rheinland dar.