Stille Friedhofsatmosphäre, Grabsteine, wohin das Auge reicht und vier Jugendliche bei der Arbeit – das ist kein seltenes Bild in Porta Westfalica. Die Schüler-AG „Jüdischer Friedhof Hausberge“ der Gesamtschule Porta Westfalica pflegt ehrenamtlich das kulturelle Erbe des Friedhofgeländes. Bei Deutschlands größter Kulturveranstaltung am Tag des offenen Denkmals, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert, setzen die Jugendlichen ein Zeichen gegen das Vergessen.
Am Sonntag, den 8. September 2019 lädt die Schüler-AG „Jüdischer Friedhof Hausberge“ zu der Führung „Bewahrung eines Kulturdenkmals. Besonderheiten des Friedhofes, Symbolik, Jüdische Hausberger Familien und ihre Schicksale“ um 11.00 und um 14.00 Uhr auf den Jüdischen Friedhof Porta Westfalica in der Kempstraße 11 ein. Von schlichten Grabsteinen bis zu imposanten Obelisken – am 8. September bieten die Schüler Friedhofsrundgänge an. Im Fokus steht die jüdische Begräbniskultur, die sich anhand der Grabsteine abzeichnet. Besonders interessant ist der Wandel verwendeter jüdischer Symbole auf den Grabsteinen unterschiedlicher Entstehungszeiten. Zu den Highlights gehört ein aus regionalem Sandstein errichteter und 2015 durch die DSD restaurierter Urnentempel der Unternehmerfamilie Michelsohn mit sechs Urnenfächern.
Die Motivation für sein ehrenamtliches Engagement für den Denkmalschutz erklärt Pascal Conrad, aktuelles Mitglied der Schüler-AG folgendermaßen: „Wenn wir uns hier um dies nicht kümmern und das bewahren, wer soll es dann machen.“ Seit über 11 Jahren besteht die Schüler-AG um den Lehrer Herrn Pultke mit wechselnden Teilnehmenden und war 2016/17 an dem Schulprogramm „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beteiligt. Im Mai 2019 zeichnete die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica die AG mit der Dr. Jørgen Kieler-Medaille aus. Dieser Preis verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig der Denkmalschutz für die Erinnerungskultur ist. Dank der Erhaltung des Jüdischen Friedhofs Hausberge tragen die Schüler das Schicksal jüdischen Bevölkerung aus Minden und Hausberge in die Zukunft.
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Denkmalschutzstiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
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