23.05.2022 – Bayern

Segnungsfeier der Stadtkapelle in Waischenfeld mit Erzbischof Schick

Die geschlossen erhaltene barocke Ausstattung aus der Zeit um 1700 ist beeindruckend

Die Segnungsfeier der renovierten Stadtkapelle St. Michael und St. Laurentius in Waischenfeld findet am Mittwoch, den 25. Mai 2022 um 17.00 Uhr statt. Hauptzelebrant ist Erzbischof Dr. Ludwig Schick. An den Festgottesdienst schließt sich ein Empfang vor der Stadtkapelle an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die Herbert Kurtok vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD bei den Festlichkeiten vertritt, beteiligte sich vor zwei Jahren an der Instandsetzung des Dachs über dem Chor und der Sakristei mit 52.000 Euro.

Die Stadtkapelle St. Michael und St. Laurentius steht im Ortszentrum von Waischenfeld in der Talsohle und wurde 1482 erstmals erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, entstand der heutige Bau mit dem Chordachreiter in den Jahren zwischen 1699 und 1701. Der dreiseitig geschlossene und eingezogene Chor wurde um 1641 errichtet. Die Westfassade ist geschweift ausgeführt, Vasen auf Postamenten zieren den Bau, in drei Nischen im Giebel befinden sich Heiligenfiguren mit vergoldeten Attributen.

Im Inneren beeindruckt die geschlossen erhaltene barocke Ausstattung aus der Zeit um 1700. Die plastischen Figuren des Hochaltars stammen von Johann Michael Doser aus Auerbach, einem oberpfälzischen Kunstschreiner und Bildhauer (1678-1756). Im Hochaltar, den der Bamberger Hofbildhauer Sebastian Degler (1670-1731) 1701 errichtet hat, stehen die Kirchenpatrone St. Michael und St. Laurentius, gerahmt von den Darstellungen des Johannes des Täufers und des heiligen Zeno sowie einer Darstellung Gottvaters. Der linke Seitenaltar ist der Gottesmutter gewidmet, der rechte dem heiligen Antonius. Eine besonders auffällige Darstellung ist die Rosenkranzmadonna vor dem Chorraum. Die geschnitzte Muttergottes im Rosenkranz im Chorbogen ist von 1700, die Nothelferfiguren an der Empore von Dittrich ist aus Lichtenfels. Die Kanzel kommt ebenfalls aus Dosers Werkstatt.

Der Dachstuhl war partiell an den Fußpunkten geschädigt. Es gab konstruktive Schäden am Dachwerk von Chor und Sakristei, Deckenabrisse von den aufgehenden Mauern, Mauerwerksrisse an den Fassaden und den Traufbereichen, die Schieferdeckung war ebenfalls verschlissen und das Giebelmauerwerk labil. Aufsteigende Feuchte im Sockel führte zu Putzschäden.