18.05.2021 – Mecklenburg-Vorpommern

Solide Restaurierung des Landschaftsparks Ziethen wird vorbereitet

Erstellung einer denkmalpflegerischen Zielstellung zur Wiederherstellung eines Foerster-Gartens

Für die Erstellung einer denkmalpflegerischen Zielstellung für den Landschaftspark Ziethen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 9.560 Euro zur Verfügung. Der Landschaftspark gehört zu den über 580 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

In Ziethen wurde 1818 am Rande eines kleinen, öffentlich zugänglichen Landschaftsparks ein klassizistisches Gutshaus errichtet. Gut einhundert Jahre später ließ der neue Besitzer, Bernhard Graf von Schwerin, das Haus anlässlich seiner Hochzeit umbauen und modernisieren. Nach der Vertreibung der Familie von Schwerin 1945 bot das Gutshaus Flüchtlingen eine Bleibe und erfuhr später die DDR-typischen Nutzungen als Konsum, Gaststätte, Kinderbetreuungsstätte, Gemeindeverwaltung und als volkseigener Betrieb. Heute ist das Anwesen wieder bewohnt bzw. wird wieder zu Bürozwecken genutzt. Der Landschaftspark ist sehr gepflegt, die Wirtschaftsgebäude des Gutes sind erhalten und werden teilweise genutzt.

Zur Zeit des Hausumbaus 1922 wurde unter Mitwirkung von Karl Foerster ebenfalls ein Reformgarten mit Senkgarten angelegt, dessen Anlage noch gut erkennbar ist. Der Senkgarten des Gutshauses befindet sich an der Südseite des Gutshauses. Er ist zwar zu Kriegsende zerstört worden, doch in seinen Umrissen weiterhin gut sichtbar und in seiner Anlage erhalten. Er wurde in einer Diplomarbeit an der TU Berlin von Antje Schmidt-Wiegand ausführlich untersucht und rekonstruiert.

Die gut recherchierte Diplomarbeit bildet gemeinsam mit der andauernden ehrenamtlichen Zuarbeit die Basis sowohl für die Antragstellung als auch für jede weitere Beschäftigung zur Wiederherstellung des Senkgartens. Die Recherchen konnten die Zuschreibung an Karl Förster und seinen Obergärtner Emil Pusch erhärten, unterstützt von den Erinnerungen einiger Familienmitglieder.

Es handelte sich bei dem Senkgarten also um einen modernen Staudengarten in strenger architektonischer Form mit zentralem Wasserbecken. Als solcher soll er denkmalgerecht restauriert werden.