02.03.2016 – Hamburg

Solisten spielen gemeinsam vor Ort für die Auferstehungskirche in Hamburg-Barmbek

Auferstehungskirche in Hamburg-Barmbek © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

Download

Einladung zum Benefiz-Konzert

Am Sonntag, den 13. März 2016 lädt das Ortskuratorium Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) um 16.00 Uhr zu einem Benefizkonzert mit Orgel, Trompete, Harfe und Gesang in die Auferstehungskirche, Tieloh 22 in 22307 Hamburg-Barmbek ein. Der Trompeter Michael Ohnimus, die Harfinistin Sabine Fichner, der Sänger Philipp Marston und die Organistin Irene Otto spielen Werke von Marc-Antoine Charpentier, Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Dmitri Schostakowitch und Herrmann Ungar. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um eine Spende für die Restaurierung der Kirche, ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wird gebeten. Nach dem Konzert gibt es die Möglichkeit, auf der Orgelempore miteinander ins Gespräch zu kommen und das Kirchengewölbe zu ersteigen.

Die Auferstehungskirche in Barmbek gilt als Hamburger Beispiel der Reform-architektur, obschon die in einem Wettbewerb entwickelten Entwürfe des Architekten Camillo Günther während des Ersten Weltkrieges nur teilweise verwirklicht werden konnten. Vollendet wurde der Kirchenbau erst in den durch politische und gesellschaftliche Umbrüche geprägten und für die evangelische Kirche in Hamburg sehr schwierigen Jahren nach dem Krieg.

Wie in der zeitgenössischen Diskussion gefordert, wurde der Kirchenbau mit seinen Zusatzbauten als "Gruppenbau" errichtet, um alle gemeindlichen Aktivitäten zu bündeln. Der eigentliche Kirchenbau wurde über zentralisiertem Grundriss erbaut. Umfassende, freitragende Betonemporen und konzentrisch angeordnete Sitzbänke greifen das reformerische "Wiesbadener Programm" auf im evangelischen Kirchenbau der Jahrhundertwende. Damit sollte der Charakter der protestantischen Kirche als einheitlicher Versammlungsraum der Gemeinde architektonisch gefasst und der liturgische Ablauf des Gottesdienstes gleichsam in die Gemeinde gebracht werden.

Der strenge Bau ist nur mit wenig Zierrat versehen. Durch die Verwendung des Backsteinmaterials und dekorativer Keramik – etwa Engel mit Spruchband, Protomen mit Bildnissen von Melanchthon und Luther – gilt der Bau als Vertreter der Schumacherschen Architekturkonzeption. Der Kirchenbau setzt sich damit bewusst gegen die historisierende Kirchenbaupraxis des Wilhelminischen Zeitalters ab und kommt auf der Linie des Formverständnisses des Werkbundes zu einer neuen Monumentalität.

Die Auferstehungskirche gehört zu den 32 Denkmalen, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg gefördert hat.