02.11.2017 – Sachsen-Anhalt

St. Andreas in Eisleben erhält weiteren Fördervertrag der DSD

Luthers letzte Predigten

Für die Steinrestaurierung und -konservierung von Gesimsen, Gewänden und Maßwerken im Rahmen der Sanierung der Nord- und Ostfassade der St. Andreaskirche in der Lutherstadt Eisleben überbringt bei einem Pressetermin vor Ort Dr. Franz Jäger, Ortskurator Halle an der Saale der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Samstag, den 4. November 2017 um 15.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 20.000 Euro an Pfarrerin Iris Hellmich. Bereits 2010 unterstützte die DSD die Restaurierungsarbeiten am Dach der Kirche mit 35.000 Euro.

St. Andreas ist die Pfarrkirche der Eislebener Altstadt, die bereits 1180 als „parochia superior“ beschrieben wurde. Der heutige Bau ist ein umfassender Neubau aus dem 15. Jahrhundert. Diese dreischiffige spätgotische Hallenkirche endet in einem ebenfalls dreischiffigen Chor. Im Westen erhebt sich eine Doppelturmanlage. Das Erdgeschoss des Turmes war bis 1486 fertiggestellt, der Oberbau mit der Doppelten Haube entstand zwischen 1714 und 1723.

Das Innere der Kirche fällt durch die gedrungenen Raumproportionen auf. Achteckige Pfeiler tragen das Kreuzrippengewölbe. Die Ausstattung der Kirche ist bemerkenswert. Die Kirche füllt ein reicher Bestand an Altären, Retabeln, Epitaphien und Grabmälern. Im Turm wurde die Andreasbibliothek untergebracht. Von der hölzernen Kanzel soll Luther seine letzten vier Predigten gehalten haben.

St. Andreas, deren mächtiger Neubau als sichtbares Zeichen städtischer Macht von den Bürgern Eislebens erbaut wurde, gehört zu den über 560 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.