03.05.2022 – Nordrhein-Westfalen

St. Barbara-Statue in Kall Krekel wird restauriert

St. Barbara-Statue in Kall Krekel * Foto: Herbert Rademacher

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Namensfonds ermöglicht Förderung

Dank ihres Erich und Helene-Hülse Namensfonds kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Restaurierung der Barbara-Statue in der St. Barbara-Kirche in Kall Krekel 1.160 Euro zur Verfügung stellen. Das weithin sichtbare Gotteshaus mitten im Ort gehört somit zu den über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die vollplastische Skulptur der Kirchenpatronin Barbara stammt aus der Zeit um 1490. Gefertigt hat sie der Kölner Bildhauer Tilman Heysacker. Meister Tilman hatte in Kalkar seine Ausbildung absolviert und arbeitete zwischen 1475 bis 1515 in Köln. Seine Werkstatt war führend und die Arbeiten wurden bis an den Niederrhein, nach Dortmund und an die Mosel verkauft.

Die qualitätvolle in Eichenholz gearbeitete Skulptur der heiligen Barbara ist 72 Zentimeter hoch und 26 Zentimeter breit. Die Heilige ist als junge Frau dargestellt, die ein bodenlanges, faltenreich-bewegtes Gewand mit einem Mantelüberwurf trägt und das linke Bein vorgestellt hat. Ihr leicht nach links geneigter Kopf mit ernstem Gesichtsausdruck rahmt in der Mitte gescheiteltes, schulterlanges, in Wellen fließendes Haar. Die jungfräuliche Märtyrerin hält ein Buch in der rechten Hand, ihre linke Hand ist ausgestreckt. An der linken Hand sind vier Finger abgebrochen, von denen zwei noch vorhanden und verwahrt sind. Ob sie hier eines ihrer weiteren Attribute wie den Kelch oder Turm hielt, ist nicht geklärt. Der Daumen der linken Hand ist eine neuere Ergänzung. Die Plinthe der Figur zeigt eine größere Fehlstelle. Barbara, eine der 14 Nothelfer, wurde in der Bergbauregion Krekel als Patronin der Bergleute verehrt. Im Gebiet wurden Eisen-, Bleierz und Silber abgebaut.

Die Pläne zur St. Barbara-Kirche stammen von dem Kölner Architekten Hans Peter Fischer, der zum Umfeld der Kölner Werkschulen gehörte. Die Kirche wurde 1932 eingeweiht. Erlittene Kriegsschäden wurden bis 1952 behoben. Die aus Bruchstein erbaute, zweischiffige Hallenkirche mit einer halbkreisförmigen Apsis, dem Hauptschiff und einem südlichen Seitenschiff hat einen Glockenturm, der aus dem Giebel der Westfassade hervorwächst. Rundbogenfenster gliedern die Fassaden. Die Rundbogenarkaden zwischen Haupt- und Seitenschiff ruhen auf quadratischen Pfeilern. Das Hauptschiff überspannt ein Rabitzgewölbe. Die Ausstattung stammt weitgehend aus den 1930er Jahren. Die Buntglasfenster mit den Heiligen Agatha von Catania, Katharina von Alexandrien, Simon Stock und der Pfarrpatronin Barbara von Nikomedien wurden von dem Glasmaler Hans Zepter entworfen. Eine Orgel mit sieben Registern wurde 1953 von der Hellenthaler Firma Weimbs Orgelbau gebaut.