12.12.2013 – Presse

St. Gallus in Ladenburg erhält DSD-Fördermittel

Dauerhafte Sanierung durch richtiges Material

Kurzfassung: Eine freudige Nachricht für Dr. Hans Layer von der Kirchengemeinde Ladenburg. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale an der Dachsanierung der St. Galluskirche in Ladenburg. Der Fördervertrag über 50.000 Euro erreicht die Gemeinde in diesen Tagen. Außer von der DSD erhält die Kirchengemeinde auch Unterstützung von Bund, Land und Landeskirche. St. Gallus gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Kirche St. Gallus in Ladenburg © Harry Linge/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Eine freudige Nachricht für Dr. Hans Layer von der Kirchengemeinde Ladenburg. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich an der Dachsanierung der St. Galluskirche in Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis mit 50.000 Euro. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung seit 1991 ist. Außer von der DSD erhält die Kirchengemeinde auch Unterstützung von Bund, Land und Landeskirche. Der Fördervertrag erreicht die Gemeinde in diesen Tagen.

Ladenburg war bereits zu römischer Zeit eine städtische Siedlung mit einer großen Marktbasilika. Auf deren Fundamente errichteten die Ladenburger Mitte des 13. Jahrhunderts die christliche St. Galluskirche, benannt nach einem irischen Wandermönch, der Mitte des 6. bis Mitte des 7. Jahrhunderts, zuletzt als Einsiedler, lebte.

Das kreuzrippengewölbte gotische Gotteshaus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts mit Chor, Langhaus und Nordturm ersetzte eine zu klein gewordene romanische Kirche. 1412 legte Bischof Johann von Fleckenstein den Grundstein für den Südturm. 1485 endeten die Arbeiten am Glockenturm. Fünf der dortigen sechs Glocken wurden noch im 15. Jahrhundert gegossen. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Sanierung des Außenbaus. Dabei wurde das Langhaus verlängert und die heutige Westfassade mit dem Hauptportal errichtet. Ältester Teil der Galluskirche ist die Krypta, die von dem romanischen Vorgängerbau des 11. Jahrhunderts unter dem östlichen Chor erhalten blieb.

Im 15. Jahrhundert stiftete Hans von Sickingen die nach ihm benannte Kapelle, die am nördlichen Seitenschiff angebaut ist. Hier ist der Stifter mit seiner Frau Margaretha Kämmerin von Worms beigesetzt. Das Epitaph an der Nordwand ist fast drei Meter hoch. Im Inneren haben sich Zeugnisse der unterschiedlichsten Epochen, oftmals in veränderten Zusammenhängen, erhalten. Das Altarretabel an der Ostwand ist Teil des ehemaligen Kreuzaltars. An der Westwand finden sich vier Holzintarsienarbeiten, die die Evangelisten darstellen und früher die Kanzel zierten.

Die letzte größere Sanierung der Galluskirche erfolgte Anfang der 1970er Jahre. Dabei waren die Arbeiten so unzureichend, dass 2010 erneut eine Dach- und Fassadensanierung notwendig war, weil Natursteinschäden, desolate Dachdeckungen und Feuchtigkeitsschäden an den Dachkonstruktionen entdeckt worden waren. 2011 erfolgte der erste Bauabschnitt der Dach- und Fassadensanierung an Chor, Süd- und Nordturm. Hieran war auch die DSD mit 100.000 Euro beteiligt. Die Restaurierungen der 1970er Jahre wurden, wo erforderlich, rückgängig gemacht. Es wird wieder normaler Kalkputz und auch wieder der ursprüngliche Neckartäler-Sandstein verwendet, wozu dieser Steinbruch erneut erkundet wurde.

St. Gallus gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.